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Comic Blog


Dienstag, 23. Januar 2007

Lara Croft Tomb Raider – Epiphany

Filed under: Abenteuer,Mystery — Michael um 20:07

Lara Croft Tomb Raider - EpiphanyDie kleine Karawane zieht langsam durch die nächtliche Wüste. Die vermummten Reisenden wollen nicht entdeckt werden. Am Treffpunkt richten sich die Männer ein. Alkohol soll die Stimmung heben. Nur einer weigert sich zu trinken. Der Vermummte ist enttarnt – schneller als es Lara Croft lieb ist, denn sie hatte sich von ihrer Verkleidung eine längere Täuschung versprochen.
Lara ist es am Ende gleich, weil sie ihren Weg wie gewohnt findet. Allerdings hält auch sie bei dem Anblick einen Moment inne. In den Tiefen einer riesigen Höhle befindet sich eine Pyramide samt Sphinx. Grabräuber sind inzwischen dabei, dem Bauwerk zu Leibe zu rücken. Lara muss vor ihnen am Ziel sein. – Doch das ist wieder einmal schwieriger, als sie es sich zunächst vorgestellt hat.

Ein Grabräuber kommt selten allein. Auch Lara macht sehr bald diese Erfahrung. Allerdings ist es nicht zu ihrem Nachteil, denn der Mann kommt zu einem äußerst wichtigen Zeitpunkt, denn ausnahmsweise befindet sie sich in einer scheinbar auswegslosen Situation. Es gibt Männer, die flirten in jeder Situation, selbst wenn sie gerade noch beschossen wurden und nun mit einer schönen Frau an einem Seil über einer Lavagrube hängen.

Die Suche geht weiter. Zwar lassen die Verfolger von den beiden ab, doch dafür ist der Weg zum Ziel auch so schon gefährlich genug. Fallen, Explosionen, Messer, Fallgruben, tödliche Pendel – aber das hält eine Lara Croft nicht auf. Der junge Mann hat alle Hände voll zu tun, um mit der professionellen Schatzjägerin mitzuhalten.

Tomb Raider – Epiphany nimmt den Leser mit auf eine Achterbahnfahrt, von der sich Indiana Jones eine Scheibe abschneiden kann. Der bekannte Comic-Autor Dan Jurgens schickt Lara auf eine klassische Reise, während derer sie von ihrer Vergangenheit eingeholt wird. Unterstützt durch den Zeichner Darryl Banks ist ein Abenteuer mit einer Sammlung von einfallsreichen Fallen entstanden. Dan Jurgens werden einige Comic-Fans vielleicht schon von Supermans Auseinandersetzung mit Aliens kennen. Ebenso wie Jurgens hat sich Banks schon im DC-Universum seine Sporen verdient. Die Bilder vom Co-Erfinder der grünen Laterne Kyle Raynor werden hier vom Inker Al Vey ausdrucksstark in Szene gesetzt.

Dan Jurgens zeigt, dass er auch mit weiblichen Leinwand- und Computerspielikonen umzugehen vermag. Wie in einem Actionfilm springt er direkt mit einem Hammerschlag in die Handlung und es lässt sich ohne Ausnahme sagen, dass er dem Leser von da ab kein Verschnaufen mehr gönnt. Lara jagt von einer Szene, die sie auf Haaresbreite besteht, zur nächsten Szene, die auf des Messers Schneide abläuft.
Jurgens weiß außerdem die Vielfalt von Laras Welt zu schätzen. Soldaten, Grabräuber, fieseste Fallen, magische Wächter, Verräter, Action über und unter Wasser, all das und noch mehr bricht über Lara herein. Ihre Anstrengungen sind sportlich, aber nicht unbedingt übermenschlich – das Wort realistisch lassen wir einmal beiseite, denn lebende Skelette gehören nicht zum Standard in unserer Welt.
Im Finale muss sich Lara mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, wie es z.B. schon in einer alten Episode geschah, als sie von Hartford Compton verraten wurde. Unkenntnis der Feinde und ein wenig unerwartete Unterstützung bringen Lara ans Ziel.

Darryl Banks zeichnet eine Lara Croft mit Ecken und Kanten. Es ist kein Vorzeige-Model, wie sie von Andy Park gezeichnet wurde. Darrlys Lara hat Muskeln, die sie in den meisten Szenen auch dringend benötigt. Geschrieben und gezeichnet ist sie zwar äußerst durchsetzungsfreudig, aber auch der Zweifel ist ihr manchmal ins Gesicht gezeichnet.
Ihr zur Seite gezeichnet ist ein männlicher Partner, muskulöser, smart, ein Goldlöckchen, gegen den sich Lara auf ihre ganz persönliche Art zu wehren weiß – obwohl er sie nicht selten mit seiner Flirterei auch amüsiert.
Banks zeichnet Figuren mit realistischen Körperbauten, gibt aber den Gesichtern in dieser Ausgabe etwas cartoony-Stil mit. Das gibt der Optik einen schönen Comic-Charakter, ohne die Handlung ins Lächerliche zu ziehen.

Laras Reise in die eigene Vergangenheit und zur Rettung eines Artefakts bringt dem Leser wieder einmal Action satt. Fans und solche, die es werden wollen, werden ihren uneingeschränkten Spaß haben. 🙂

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