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Comic Blog


Dienstag, 31. Januar 2006

Indianer weinen nicht

Filed under: Selbst gemacht,Superhelden — Michael um 16:54

Indianer weinen nichtUnd Helden auch nicht. Sie sind standhaft, tapfer und wacker, sie halten Strapazen aus, die jenseits des Menschenmöglichen sind. Zugegeben, meistens sind sie mit besonderen Fähigkeiten gesegnet: die Superhelden.
Was halten sie nicht alles aus: Zusammenstauchen, Verprügeln, Verbrennen, Runterfallen, wie aus Fontänen sprudelnd bluten, Ersticken, Ertrinken, Erschießen, in die Luft gesprengt zu werden, Verstrahlen und und und.

Wolverine ist ein Paradebeispiel. Seine Selbstheilungskräfte machen alles möglich. Selbst wenn seine Arme bis auf die Knochen verbrannt sind, er kommt wieder auf die Beine. Und er weint nie: Dafür säuft er. Wenn sich Wolverine betrinkt, weiß der Leser: Oh-oh, es ist was faul im Staate Marvel.
Batman, der zur Fraktion der Helden ohne besondere Kräfte gehört, ist trotzdem ein ähnlicher Kandidat. Ein Predator bearbeitet den dunklen Ritter, dass Bruce Wayne anschließend in einem Ganzkörpergipsverband zu Bette liegt. Aber er kommt wieder auf die Beine.

Egal, was es ist. Nie hört der Leser auch nur ein Jammerwort. Ja, es mag Ausreißer geben. Spidey knatscht mal ein bißchen herum. Auch der Juggernaut ist mal am Boden zerstört – oder er zerstört den Boden aus Frustration, was häufiger vorkommt. Aber: Tränen? Nix da! Seine Form des Weinens: Er macht per Faustschlag einfach etwas kaputt.

Und andere Helden? Die menschlichen Helden, die aus dem Leben gegriffen wurden. Die Agenten, die Soldaten, die Killer, die Cops, die Wahnsinnigen, die Kinder, die Wesen aus dem All, die Archäologen und und und. (Natürlich auch die Indianer.)
Die weinen auch nicht. – Und seien wir ehrlich, ein weinender Held im Comic wäre genauso, als würde man James Bond auf der Toilette zeigen.
Es gibt Körperfunktionen, die darf ein Held einfach nicht haben. Heldinnen natürlich auch nicht. Obwohl, es hier so ausschaut, dass bei Heldinnen Ausnahmen gemacht werden. Na, die Geschichte der Heldinnen ist eben eine Geschichte voller Missverständnisse.

Apropos Missverständnisse!
Im aktuellen Wolverine-Band (25) ist Elektra wieder obenauf. Eben diente sie noch Hydra als Handlangerin und war doch nur ein Maulwurf. Es dürfte interessant sein, irgendwann einmal zu erfahren, wie sie die Gehirnwäsche der Verbrecherorganisation überstehen konnte, wenn selbst Wolverine ihr erlag.
Comics können ja soooo unrealistisch sein! 😀
(Das Gemetzel um Gorgon ist teilweise ziemlich an der Grenze und hat mich doch recht erstaunt. Und dabei war es noch nicht einmal das Finale.)

Ansonsten kann ich zum aktuellen Wolvie-Band nur sagen: Wow! (Oder auf Deutsch: Wuff!)
Die abschließende Episode zu Seelendieb ist richtig feine japanische Fantasy. Beinahe gewinnt man den Eindruck einer Computerspielumsetzung. Das Zusammenspiel von Mana und Wolverine erinnert an eine Heldengruppe, die nur durch den präzisen Einsatz von Fertigkeiten gewinnen kann.
Ansonsten sind die gezeigten Dämonen mal eine völlig andere Form von Monstern und gerade im rasanten Kampfgeschehen toll umgesetzt. 🙂

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