Zum Inhalt springen


Comic Blog


Donnerstag, 19. Mai 2005

Carl Barks

Filed under: Selbst gemacht — Michael um 21:04

VorschauEs gibt ein paar ganz große Legenden im Bereich der Comics. Wie eigentlich in jedem künstlerischen Bereich. Ein paar von diesen Großen waren trotzdem zu Lebzeiten keine richtigen Glückspilze. Carl Barks ist kein Van Gogh gewesen, er hat sich kein Ohr abgeschnitten, doch bis er den Weg zu Disney gefunden hat, war er mal Holzfäller, Stahlarbeiter oder Drucker. Wie viele seines Fachs ist Barks Autodidakt gewesen. Nach wirklich vielem Hin und Her kommt Barks 1935 bei Disney an. Gehaltsmäßig verschlechtert er sich sogar – Aber!

Barks wird als so genannter In-Betweener in der Trickfilmabteilung eingesetzt und zeichnet die Zwischenposen eines Bewegungsablaufs. Sein Spezialgebiet: Donald Duck. Barks wird zum Gag-Lieferanten in Story-Boards. Im Zweiten Weltkrieg verlässt Barks Disney, als die Firma beginnt Zeichentrickpropaganda zu drehen.
1942 erfährt er, dass ein Lizenznehmer von Disney Geschichten plant und Zeichner sucht. Barks bewirbt sich, zeichnet los und wird zur Legende. Seine Figur ist Donald. Er zeichnet den ewigen Verlierer, für zehn Seiten mit acht Bildern pro Seite benötigt er sechs Tage, für die Texte dazu noch einmal vier. Viele, viele Figuren erfindet Barks hinzu, er schickt die Entenbande in zahlreiche Abenteuer.
1967 steigt er endgültig bei Disney aus. Der höchste Lohn, den er für eine Comicseite bekam, war 34 Dollar. Lieferte er die Texte dazu, gab es 11,50 Dollar extra. Ca. 500 Episoden und 35000 Zeichnungen liefert er ab, dann verliert er sich kurz in der Anonymität. Es ist einem Fan zu verdanken, dass Barks einen verdienten Boom erlebte. Er malt für den Fan ein Donald-Cover in Öl (für lächerliche 50 Dollar), selbstverständlich nachdem er die Erlaubnis dazu beim Disney-Konzern eingeholt hat.
Als die Bilder zu horrenden Preisen gehandelt werden, entzieht der Disney-Konzern Barks 1976 für fünf Jahre die Malerlaubnis.
Zu Beginn der 80er Jahre sind die Preise für einen Barks inzwischen sechsstellig.

Begreift man Kunst als etwas, das den Menschen Freude bringt (und das sollte sie meiner Meinung nach ganz besonders), dann ist Barks ein unumstrittener Meister!

Ich bin auch noch ein bißchen fleißig gewesen. Derzeit tüftele ich wieder am Charakterdesign verschiedener Figuren. Eine dieser Figuren ist Sniper und ihr Kumpel Rob-Bie (großes Bild, 100 kb). Mal schauen, wie die anderen werden. 🙂

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post. | TrackBack URI

Leave a comment

You must be logged in to post a comment.