Dienstag, 02. Mai 2006
Wir befinden uns im Jahre 50 v. Chr. Ganz Gallien ist besetzt . . . Ganz Gallien? Nein! Natürlich nicht, denn ein kleines Dorf unbeugsamer Gallier wehrt sich tapfer gegen den Übergriff Cäsars und hält den römischen Garnisonen ringsherum wacker stand. Diese Gallier haben nur davor Angst, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Hoch oben im Norden allerdings, da gibt es ein Volk, die Wikinger, das hat vor nichts und niemandem Angst. Das gefällt diesen Wikingern, die sich rühmen, sonst alles zu kennen, überhaupt nicht. Also soll eine Expedition diese Wissenslücke schließen.
Und so trifft Asterix auf die Wikinger.
Unter der Führung von Häuptling Maulaf brechen die Wikinger auf. Mit an Bord befinden sich der Seher Cryptograf, sein zwar starker, aber nicht sehr intelligenter Sohn Olaf und ein blinder Passagier: Abba, Maulafs Tochter.
Wie es der Zufall will ist in jenen Tagen ein junger Gallier namens Grautvornix im Dorf von Asterix und Obelix zu Besuch. Hier soll der junge Mann alles lernen, was einen Gallier ausmacht, denn die Zivilisation und die neueren Einflüsse in Lutetia haben Grautvornix allzu sehr verweichlicht. Doch Grautvornix ist nicht besonders lernbegierig. Wildschweine zu jagen ist seine Sache nicht und auch der Umgang mit Hinkelsteinen behagt ihm überhaupt nicht. Die neuesten Tänze sind schon eher nach seinem Geschmack. Die jungen Leute machen halt, was sie wollen.
Ähnliche Erfahrungen muss auch Maulaf machen. Seine Tochter Abba hält es für richtig, dass Frauen ebenso erfahren dürfen, was Angst ist. Wissen darf nicht nur von Männern gesammelt werden.
Unterdessen versagen Asterix und Obelix bei ihrer Wissensvermittlung. Grautvornix gibt den Unterricht auf, wird jedoch, da er sich selbst als der König der Angsthasen bezeichnet, alsbald von den Wikingern entführt, da sie in ihm einen Lehrmeister vermuten, der ihnen alles in Sachen Angst beibringen kann, besonders das Fliegen, denn Angst verleiht bekanntlich Flügel.
Wie sehr sie sich doch irren!
Asterix und Obelix machen sich auf, um den jungen Mann zu befreien, plagt sie doch auch ihr schlechtes Gewissen, da Grautvornix etwas so schlimmes zugestoßen ist. Der junge Mann allerdings trifft inzwischen auf Abba. Und wie das Leben so spielt, wenn zwei junge Leute sich treffen, kann daraus Liebe werden. Beinahe wäre alles bald wieder in bester Ordnung, wenn nicht der Seher Cryptograf noch ganz andere Pläne hätte.
Asterix und die Wikinger ist die filmische Umsetzung des neunten Bandes Asterix und die Normannen. Doch ein Asterix-Film fällt immer etwas anders aus als seine Comic-Vorlage(n), weshalb es hier auch einige neue Details zu entdecken gibt.
Die Vorlage erschien 1967, die deutschsprachige Ausgabe folgte erstmalig 1971. Im Kern blieb die Geschichte erhalten. Wurde auch die eine oder andere Szene an einen anderen Ort verlegt, findet sich vieles wieder, was Goscinny und Uderzo anlegten. Außerdem hielt Uderzo ein Auge auf den Herstellungsprozess des Films, ein Fakt, der ihnen vor Jahrzehnten bei der Verfilmung von Asterix, der Gallier noch verwehrt gewesen war.
Die Ausgabe zum Film erzählt die Handlung in herkömmlicher Form, unterstützt durch sehr viele Filmbilder, die nicht nur für Fans, sondern auch für Zeichentrickinteressierte zeigen, wie viel Arbeit in einem solchen abendfüllenden Zeichentrickfilm steckt. Die altbekannten Charaktere, angefangen bei Asterix, bis über die Nebenfiguren wie Grautvornix wurden von Uderzo persönlich abgesegnet und, falls notwendig, mit Korrekturen versehen. Charakterzeichnungen werden durch sehr schöne Hintergrundbilder ergänzt und erwecken die Welt der Gallier einmal mehr auf tolle Art und Weise um Leben.
Neue Figuren wie Abba, Olaf und Cryptograf modernisieren die Geschichte, geben ihr teilweise andere Richtungen, verlassen aber nie den Hauptpfad, den die Vorlage vorgegeben hat. Schön ist sicherlich, dass das altbekannte Dorf der Unbeugsamen verlassen wird und ein großer Abschnitt der Handlung in das Dorf der Wikinger verlagert wurde. Die Eiswelt einerseits und das große Versammlungshaus andererseits bilden einen feinen Kontrast. Die ausgewählten Bilder sind sehr schön auf den Text abgestimmt.
Wer die beiden Geschichten vergleicht, Filmhandlung und Comic, kann prima Vergleiche anstellen, wie sich eine Geschichte entwickeln kann, wie der zeitliche Blick sie verändern und auch erweitern kann. Neue Gags lösen ältere ab (z. B. eine Taube namens Essemess). Besonders beeindruckend sind die Bilderstudien, Bewegungsstudien und Umgebungsskizzen im Anhang. Hier kann der Leser einen kleinen Teil der umfangreichen Arbeiten am Film ablesen.
Für alle, die Asterix und die Normannen mochten, ist Asterix und die Wikinger eine schöne Ergänzung, die auch für sich alleine stehen kann, ohne dass der Leser das Original kennen muss.
Sonntag, 15. Januar 2006
Die Superhelden fristen schon lange kein bewegungsloses Dasein mehr. Batman machte bereits in recht simplen Zeichentrickfolgen auf sich aufmerksam, bevor mit der Serie im Art Deco Look ein Batman den Fernsehschirm betrat, der die Geschichten wunderbar erzählte und seine Charaktere sehr ernst nahm.
Sogar ganze Filme folgten. Batman gegen das Phantom oder Mr. Freeze sind nur Beispiele.
Die X-Men traten bereits vor langer Zeit gegen Magnetos böse Mutanten im TV an und gingen von dort mit einer Comic-Album-Version den umgekehrten Weg hin zum Papier. (Eine Version, die optisch sogar recht gelungen war, meiner Meinung nach.)
Hierzulande haben die X-Men mit einer Trickserie den Fernsehschirm erreicht, Spidey ist hier auch unterwegs.
DC zog nach den Erfolgen um Batman mit Superman nach. Batman Beyond folgte (der unlängst einen Gastauftritt in Batman/Superman 11 hatte), ja es erschien sogar noch ein weiterer (The) Batman, der einen etwas düsteren Anstrich erhielt. Damit nicht genug. Ein Team um Robin ging an den Start. Die Justice League nahm den Kampf auf und sogar Krypto bellt nun im Fernsehen.
Ich liebe Zeichentrickfilme, nicht zuletzt, weil die Qualität der Serien ziemlich gestiegen ist. Die Autoren bedienen sich an Originalgeschichten, deren Modernisierung angebracht ist, aber nie in einer übertriebenen Abwandlung geschieht.
Aber ich warte momentan darauf, dass noch eine weitere Serie das Licht des deutschen Fernsehschirms erblickt: Ultimate Avengers
Diese Truppe, die einen derart gelungenen Auftritt in den Comics hingelegt hat, in einen Zeichentrickfilm zu bringen, könnte ein anspruchsvolles Ergebnis bringen. (Außerdem könnte es bis zu einer Realfilmumsetzung eine gute Überbrückung sein. 😀 )
Aber weltweit muss der Fan sich dazu auch noch bis Februar gedulden.
Seufz, so vieles, was gelesen und geschaut werden muss und so wenig Zeit. 😀
Apropos: Hier gibt es Bilder zu den Ultimate Avengers im Zeichentrickformat.
Freitag, 30. Dezember 2005
Der Schmerz ist ihr ständiger Begleiter. Oder: Die Geschichte der Bandagen ist voller Missverständnisse. Man könnte auch rufen: Ist es eine Mumie? Eine Werbung für extraweiches Toilettenpapier? Nein, es ist nur Painkiller Jane!
Jane Vasko war ein junger Cop. Ihrem guten Aussehen war es zu verdanken, dass sie einen gefährlichen Undercovereinsatz zugeteilt bekam. Zusammen mit einer Kollegin schlich sie sich in den engsten Kreis eines Drogenrings ein. Schneller als sie sich versahen, wurden sie zu Gespielinnen der Gangster und hingen selber an der Nadel. Eines Tages verliert ein anderer Cop sein Leben. Ginger, Janes Kollegin, erfährt über die Nachrichten, dass ihr Mann im Sterben liegt. Sie lässt Jane im Stich. Jane hat keine Chance. Vollkommen mit Drogen vollgepumpt verfällt sie in ein tiefes Koma.
Ein Jahr später zu Halloween erwacht Jane. Sie erfährt, dass sie für tot erklärt wurde. Und noch etwas hat sich vollkommen verändert: Janes Verletzungen, so schwerwiegend sie in der Folge auch immer wieder durch ihren Job auftreten, heilen wieder. Die Nebenwirkung: Die Heilung ist nicht gleichbedeutend mit Schmerzlosigkeit. Jede Verletzung schmerzt so sehr wie bei jedem anderen Menschen auch, doch Jane nutzt ihre Gabe vehement.
Beinahe gewinnt der Leser den Eindruck, dass Jane ihre Schmerzen ebenso sehr genießt wie die Drogen während ihres Undercovereinsatzes. Andererseits ist ihr Leben sehr ungewöhnlich und möglicherweise ist es das einzige Gefühl, was für sie noch Leben bedeutet.
Nun, lassen wir die Klauberei nach einer tieferen Bedeutung einmal beiseite. Keine Geringeren als Joe Quesada und Jimmy Palmiotti haben sich Painkiller Jane ausgedacht.
Joe Quesada, inzwischen eine nicht wegzudenkende Größe bei Marvel, beschreibt Painkiller Jane (PKJ) als das Ergebnis einer langen durchzechten Nacht. Die Grundidee ist nett, aber bei weitem nicht so innovativ, wie sie vielleicht sein könnte. Interessanter sind stets kleine Nebenideen. Darunter fallen die 22 Brides, eine Frauengang, oder im dritten Teil die Geschichte um einen Verbrecher, der Kinder für sich stehlen lässt (Oliver Twist lässt grüßen.). Leider kann ich nur sagen, dass die Qualität der Zeichnungen nach dem ersten Teil drastisch in den Keller ging. Auf seine abgelieferte Arbeit als Inker muss sich Palmiotti hier wahrscheinlich nichts einbilden. Schade, dass er seinem Ziehkind nicht mehr Sorgfalt angedeihen lässt.
Sehr schnell schaffte es PKJ in Crossover. An der Seite von Größen wie Hellboy und The Darkness schwächelte sie aber wieder. Einzig die Episode mit Darkchylde, alleine eine eher dubiose Gestalt, kann mich von der Erzählung und der grafischen Gestaltung her überzeugen.
Kann PKJ auch nicht mit einem ebensolch langen Lebenslauf wie Witchblade aufwarten, so schaffte sie es jüngst auch auf den TV-Bildschirm. Aus Jane wurde ein Soldat einer Spezialeinheit, die in einem ehemals russischen Staat in einen Zwischenfall gerät. Während ihrer Genesung steigt nicht nur ihre Heilungskraft um das 20zigfache, sondern ihre Reflexe werden auch unmenschlich schnell. Variety umschreibt das Konzept als eine Art Wolverine ohne Klauen. Gleichzeitig erinnert das Konzept auch an die bionische Frau, die ebenfalls nur ein Abklatsch des bionischen Mannes (Six Million Dollar Man) mit Lee Majors war.
(Bild: Jane gespielt von Emmanuelle Vaugier, Colonell Watts gespielt von Richard Roundtree)
Samstag, 10. Dezember 2005
Sie kommen zurück: Professor X, natürlich auch Jean Grey (Phönix sei Dank), Wolverine, Storm, Cyclops (den ich persönlich auch in den Comics immer etwas langweilig fand), Magneto und die anderen. Kitty Pride ist auch wieder dabei (nach ihrem kleinen Auftritt in X2). Aber was ist mit Colossus? Auch er durfte bereits einen kleinen Auftritt absolvieren und er wäre so gut gelungen gewesen als Wolverine-Wurfmaschine.
Aber: Das blaue Beast ist anwesend. Darauf bin ich sehr gespannt. Zwar dürfen wir uns dafür wohl wieder von Nightcrawler verabschieden.
Angel darf nun auch auf die Leinwand. Nicht unbedingt meine Lieblingsfigur bei den X-Men, aber als Fan nimmt man, was man kriegen kann. So ist es doch erfreulich, dass der Juggernaut auch im Kino Kleinholz machen darf. Wie sehr und ob es in der gewohnten Haudrauf-Manier eines Hulk geschieht, da muss man sich überraschen lassen.
(Wäre es nach all den Marvel-Helden nicht mal langsam Zeit für die Rächer? Oder wenigstens für ein zünftiges Crossover? Thing gegen Hulk? Human Torch an der Seite von Spider-Man? Man sollte eine Petition starten! 🙂 )
Ab zur Filmseite: http://www.x3movie.com/
Sonntag, 04. Dezember 2005
Aeon Flux hat es also auf die Leinwand geschafft. Die Bilder der Zeichentrickumsetzung sehen nicht übel aus. Das dürfte nicht zuletzt an Charlize Theron liegen. In der Kritik schneidet der Film nicht so schlecht ab, so dass wir uns wohl auf einen netten SciFi Film freuen können.
Ich persönlich freue mich mehr auf die Comics, wobei natürlich nicht gesagt ist, dass diese in Deutschland auch erscheinen werden.
Die Previews auf der offiziellen Filmseite haben mir jedenfalls sehr gefallen. Zu einem kleinen Teil fangen sie den fragilen Stil der Zeichentrickepisoden ein. Die Zeichnungen wirken sehr leicht. Schön. 😀
Bilder zum Film:
http://www.imdb.com/title/tt0402022/photogallery
Comic-Previews unter dem Navigationspunkt Comic Book Miniseries:
http://www.aeonflux.com/
Sonntag, 20. November 2005
Wie dereinst der gute alte Hulk, so hüpft auch erst einmal der junge Clark über die Kornkammer Amerikas hinweg.
Eine Stimme aus dem Off berichtet über den einzigen Sohn, der zur Erde geschickt wurde. Eine Absturzstelle, der Junge vor dem Schiff, das ihn zur Erde brachte. Die Entdeckung der Fähigkeiten, der Weg nach Metropolis zum Daily Planet und die Begegnung mit Lois Lane.
Superman ist zurück und die Menschen blicken gebannt zu dem Überwesen in Menschengestalt auf.
Was ich von dem Teaser halten soll, weiß ich noch nicht so recht. Was in der Tat neugierig macht, ist das kleine Schiff, was über die zerklüftete Oberfläche fliegt. Welche Oberfläche? Keine Ahnung. Vielleicht soll es das startende Schiff über Krypton sein, vielleicht ist es ein kleines Forschungsschiff über einem zerstörten Krypton.
Jedenfalls wird nichts gezeigt, was nicht bereits mit Christopher Reeve oder jüngst mit der erfolgreichen Fernsehserie Smallville gezeigt wurde. Momentan fände ich die Erzählung ein- und derselben Geschichte zum x-ten Male etwas ermüdend. Andererseits meine ich gelesen zu haben, dass der Film an die Handlungen von Superman – Der Film und der Fortsetzung Superman – Allein gegen alle anknüpfen soll.
Überraschen lassen. Mehr Infos finden sich unter
supermanreturns.warnerbros.com/trailer.html
und www.supermanhomepage.com/news.php (Ein schönes Supie-Archiv übrigens.) 😀
Dienstag, 15. November 2005
Eine geheimnisvolle Frau ist auf der Jagd in Star City. Vermummt, tätowiert und mit einem Langbogen bewaffnet, verfolgt sie Kriminelle durch die nächtlichen Straßen und bringt sie zur Strecke. Dabei geht sie ebenso erbarmungslos vor wie ihre verbrecherischen Gegner.
Die Unterwelt gerät in Sorge. Shado, so der Name der jungen Frau, ist nämlich ein ähnliches Ärgernis wie der Green Arrow. Eine geheime Zusammenkunft eines Gangsterbosses mit einem seiner Untergebenen macht deutlich: Die Unterwelt verliert zu viele Männer. Dem gilt es endlich einen Riegel vorzuschieben.
Doch nicht nur Shado ist auf der Jagd. Auch der Green Arrow treibt sich in dunklen Gassen herum und tötet seine Kontrahenten.
Der grüne Pfeil ist zu einer Geschichte für Erwachsene geworden. Das schadet ihm keineswegs. Der Held ohne Superkräfte gehört zu jenen Charakteren, denen – neben Batman – im DC Universum besondere Sympathie zukommt. Allerdings hielt er sich in früheren Jahren stets zurück, verhielt sich ehrenvoll, obwohl er über eine tödliche Waffe verfügte. Besonders in dieser Fanfilm-Verfilmung hat sich ehrenhaftes Verhalten vollkommen verabschiedet. Nur ein toter Gangster ist ein guter Gangster.
Im Sinne der Ernsthaftigkeit, der sich Comicfilme in jüngster Zeit verschrieben haben, mag das richtig sein, aber mir mag es nicht so recht gefallen. Das hat nicht einmal etwas mit der überbordenden Gewalt zu tun. Vielmehr tritt die in den Comics dargestellte Präzision der Bogenschützen ziemlich in den Hintergrund, denn davon ist nicht mehr viel erkennbar. Ein am Boden liegender Mensch würde von einem Blinden mit Krückstock auch aus einem Meter Entfernung getroffen werden, um es einmal ganz platt zu formulieren.
Wie auch immer. Atmosphärisch hat es mir sehr gut gefallen und die 13 ( ! ) Minuten Spieldauer gehen viel zu schnell vorüber. Ich bin gespannt, ob es eine Fortsetzung geben wird. 😀
Hier findet Ihr den Film:
http://www.ifilm.com/ifilmdetail/2657982?htv=12&htv=12&htv=12
Die Homepage zum Film gibt es hier:
http://www.longbowhuntershort.com/
Montag, 07. November 2005
Es sieht aus wie ein Comic. Es ist experimentierfreudig wie ein Comic, ist aber ein Film.
Bob Arctor ist ein Drogen-Dealer, der mit der tödlichen Drogensubstanz D handelt. Fred ist ein Cop. Sein Auftrag lautet, Bob zu fassen. Zu diesem Zweck gibt sich Fred als Drogendealer Bob Arctor aus und konsumiert selber zu viel von D.
Irgendwann verfolgt er sich selbst.
Die Geschichten von Philip K. Dick haben seit vielen Jahren immer wieder einmal perfektes SciFi-Kino für Genre-Fans gebracht. Blade Runner, Total Recall oder Minority Report.
Vor vielen Jahren entstand die Zeichentrickumsetzung ungefähr von 1 1/2 Teilen von Der Herr der Ringe (von Ralph Bakshi). In Teilen wurde hier optisch ein ähnlicher Effekt angewandt wie in A Scanner Darkly: Real agierende Schauspieler wurden durch manuelles Nachzeichnen und Kolorieren in Trickfiguren verwandelt.
Im Film mit Keanu Reeves und Winona Ryder wurde diese Technik optimiert.
Das Experiment macht neugierig. Hier sollte ausnahmsweise eine Umsetzung für einen tatsächlichen Comicband zum Film mit Leichtigkeit zu bewältigen sein.
Eine Vorschau gibt es im Trailer-Angebot von Apple.
Solange kein schöner Zeichentrickfilm in Sicht ist, könnte A Scanner Darkly eine Alternative sein. 😀
Mittwoch, 28. September 2005
Lara Croft ist weiterhin unterwegs. Die Comics werden fortgesetzt, nur die Kinoreihe ist noch nicht so weit. Da trifft es sich dass mit Tears of the dragon eine nette Überbrückung geschaffen wird.
Die Darstellerin der Lara Croft, Valerie Perez, muss sich rein äußerlich nicht hinter der berühmten Angelina Jolie verstecken. Valerie hat im Rahmen der Dreharbeiten zu diesem Fanfilm-Projekt denn auch diverses Kampfsporttraining absolviert und war sich auch nicht zu fein an Kletterwänden und in Höhlen herumzukraxeln.
Der Trailer macht keinen schlechten Eindruck, jedenfalls ist die Herangehensweise erfreulich ambitioniert und macht einen weitaus besseren Eindruck als z. B. das Zusammentreffen von Batman und Indiana Jones.
Bemängeln kann der Zuschauer am Trailer in der Hauptsache die marktschreiende Musik, die nicht so recht zu mancher vergleichsweise harmlosen Szene passen will.
Der Fanfilm Grayson über die Rückkehr Robins nach der Ermordung von Batman bediente sich ähnlicher dramatischer Musik, aber in der Konsequenz waren die Szenen auch ziemlich dramatisch. Da hinkt Tears of the dragon noch hinterher. Positiv neugierig macht er aber.
Noch ein Wort zu den Tomb Raider Comics. Im Normalfall sollte der Leser eher skeptisch sein, wenn Comics zu Computerspielen erscheinen. Beispiele dafür gibt es genug. Zeichner Andy Park hat mit seiner Tomb Raider Variante jedoch einen richtig guten Job gemacht. Eine außerordentliche Tiefe sollte der Leser allerdings nicht erwarten. Es sind Action-Comics, aber auf gelungene Weise. Wenn sich Lara mit einem Tyrannosaurus Rex anlegt, dann schöpft Andy Park aus dem Vollen und schafft Bombast-Action.
Wer Gelegenheit hat an die alten e-comix Ausgaben (bis Band 7) zu kommen, sollte zugreifen (aber wie gesagt, er oder sie sollte nichts anderes erwarten als satte Action). 😀
Das Fanfilm-Projekt findet Ihr unter: www.tearsofthedragon.org
Samstag, 24. September 2005
Ein Mann, halb erblindet, sitzt in seinem kleinen heruntergekommenen Zimmer. Er isst Fraß aus der Konservendose. Er denkt über Ratten nach, Menschen, die er für Ratten hielt und Ratten, die das Zimmer mit ihm teilen. Er fängt eine Ratte. Der Mann steckt das Tier in den Ofen und ergötzt sich an dessen Qualen.
Da öffnet sich hinter ihm die Tür.
Seit langem ist dies ein wirklich guter Comic-Fanfilm: Rats Der Film ist rein in Schwarzweiß gehalten, wie es aus der aktuellen Sin City Verfilmung bekannt ist. Technisch ist der Film sehr gut gemacht, einfach erzählt, aber atmoshärisch absolut stimmig. Der Erzähler John LaMotta besticht durch einen sehr intensiven stimmlichen Einsatz: Düster, verkommen. Außerdem ist der Film mit etwas über 8 MB (Quicktime Format) sehr ladefreundlich geraten.
Wer Sin City mochte, findet mit Rats ein kleines Sahnhäubchen. 🙂