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Comic Blog


Mittwoch, 08. Oktober 2008

Booster Gold – Im Strom der Zeit

Filed under: Superhelden — Michael um 14:53

Booster Gold - Im Strom der ZeitBooster Gold gehört nicht zu den beliebtesten Helden im Universum. Ihm haftet ein schlechtes Image an, weil er stets etwas egoistisch an diverse Angelegenheiten herangegangen ist. Der Mietheld aus der Zukunft konnte mit seinem strahlenden Lächeln nie so recht landen – bei den anderen, echten Helden nicht und bei den normalen Menschen auch nicht. Das soll nun anders werden. Booster ist kein schlechter Kerl. Immerhin stürzt er sich ohne ein Zögern auf Gauner und Halunken. Allerdings auch ohne großartig über sein Handeln nachzudenken. Aber auch ein neuerlicher Sieg über die Royal Flush Gang kann die JLA nicht davon überzeugen, ihn in ihre Reihen aufzunehmen.

Nach einer weiteren Auseinandersetzung, die eher freundschaftlicher Natur ist, bringt ein Lichtblitz eine neue und gleichzeitig bekannte Figur ins Spiel: Rip Hunter, den Zeitmeister. Nachdem das Multiversum einigermaßen gerettet worden ist, sind einige Restbestände dieser Rettung noch in Unordnung. Kurz: So manches historische Detail ist nicht so, wie es Kenntnis der Geschichte sein sollte. Booster soll helfen, diese Angelegenheiten wieder ins Lot zu bringen.

Deshalb bist du der perfekte Mann für diese Mission. Jeder glaubt bereits, du seiest ein Idiot.

Booster Gold ist mit eigener Serie unterwegs in der Zeit, hin zu den größten DC-Events. Sein Schöpfer, Dan Jurgens, hat den Zeichenstift übernommen und überlässt die Handlung den beiden Autoren Geoff Johns und Jeff Katz.

Geoff Johns und Jeff Katz reihen sich mit ihren Geschichten über alternative Realitäten innerhalb des DC-Universums in eine längere Reihe von Handlungen dieser Art ein. Beide nutzen die Gelegenheit, damit ein paar Charaktere sich in neue Situationen einfinden können, von denen bestimmte Varianten sogar recht reizvoll sind.
Sinestro hat in der letzten Zeit recht viele Schwierigkeiten bereitet, das Green Lantern Corps kann ein Lied davon singen. Booster muss verhindern, dass sich ausgerechnet jene Ereignisse allzu früh in der Geschichte abspielen. Das Ergebnis ist … Sagen wir, es ist mit einer Lösung verknüpft, wie sie nur einem Booster einfallen kann. Immerhin, und das ist ausgesprochen löblich, ist Gewalt hier einmal nicht der Weg.

Und was hätte geschehen können, wenn nicht ein Ehepaar namens Kent den kleinen Superman gefunden hätten, sondern ein Geschäftsmann namens Lionel Luthor? Was wäre, wenn der Joker nicht auf Barbara Gordon geschossen hätte? Was wäre, würde der Blue Beetle, Boosters bester Freund, noch leben würde?
Johns und Katz belassen es nicht einfach nur bei der Problemlösung dieser (comic-)historischen Ereignisse. Das wäre wahrscheinlich für jeden Helden zu einfach – müssen sie geglaubt haben, aber das ist schwer vorstellbar, denn durch zusätzliche Eingriffe von dritter Seite geraten Booster und Rip Hunter zusätzlich unter Druck, sogar unter Zeitdruck, obwohl sie durch die Zeitmaschine hin und her springen können. Aber sie lassen ihre Helden auch nicht allein, sehr zur Freude der Leser, denn dieser kann sich so auf Verstärkung in Form von Barry Allen (Flash) und Wally West (Kid Flash) freuen.

Bei aller Action, die auch in den erwähnten Situationen unvermeidlich ist, setzen Johns und Katz auf Humor. Booster Gold ist als Spaßvogel konzipiert. Szenen, in denen sich Booster mit Jonah Hex, einem Revolverhelden aus der Vergangenheit, betrinkt, sind ein Beispiel für diverse komödiantische Einschübe. Im Gegensatz fehlt es nicht an Dramatik, wenn Booster einen Anschlag nicht verhindern kann und es trotzdem immer und immer wieder versucht.

Bei all dem darf Dan Jurgens nicht vergessen werden, der durch viele, viele gute Bilder schon aufgefallen ist. Qualitativ bewegt er sich auf Augenhöhe mit einem Alan Davis und arbeitete schon an manchen Projekten mit, deren Bekanntheitsgrad größer als gewöhnlich ausfiel. Der Tod von Superman oder Superman vs. Aliens seien hierzu genannt. Dank dem für die Tusche verantwortlichen Norm Rapmund bleiben die klaren feinen Linien und die aufwändige Skizzierung der Bilder von Jurgens erhalten. Immer wieder verschiedene Seitenaufbauten erhöhen die dramatischen Effekte und fordern das Leseverhalten stets neu, so dass rein optisch jeder Langeweile entgegengewirkt wird. Ob in sehr aufgeteilten Seiten oder in ganzseitigen Bildern, Jurgens vernachlässigt nichts und arbeitet so detailreich wie möglich.
Schwächen scheinen seine Werke auch nicht zu kennen. Ob Gesichter, Körperhaltungen, Perspektive oder Ausstattung, alles ist gleich gut gelungen. Da auch die Farbgebung durch Hi-Fi und Lee Loughridge optimal mitspielt, gibt es hier rundum klasse Bilder.

Spaß, Dramatik, Action in Text und Bild, alles passt hier toll zusammen und bietet einen prima Ausflug in das DC-Universum. Obwohl einige Ereignisse aus diesem Universum angeschnitten werden, sind Vorkenntnisse nicht erforderlich. Beste Superhelden-Unterhaltung. 🙂

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