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Comic Blog


Freitag, 07. Dezember 2007

Ghost Rider – Die Legende von Sleepy Hollow

Filed under: Mystery — Michael um 20:14

Ghost Rider 2Der Ghost Rider hat den Teufel gefunden. In Gestalt des Schurken Jack O’Lantern tyrannisiert der Fürst der Finsternis ein kleines Städtchen im Nirgendwo von Illinois. Bevor Johnny Blaze jedoch helfen kann, wird er zunächst selbst für den Unhold gehalten – was er auf gewisse Art auch ist.
Der örtliche Sheriff ist darauf bedacht, sein Städtchen zu beschützen. Auch ein schaurig aussehender Biker jagt ihm nicht die Furcht ein, wie es sonst der Fall ist. Sehr bald kristallisiert sich für den Gesetzeshüter der wahre Feind heraus. Plötzlich entsteht ein ungewohntes Duo gegen den Teufel. Damit nicht genug: Sheriff O’Connor muss sich seinem ganz persönlichen Alptraum stellen.

Der Civil War hat Spuren hinterlassen, nicht nur die offensichtlichen Spuren. An den Rändern sind Lücken entstanden, die für Schurken und Bösewichte neue Chancen erbracht haben. Der Ghost Rider trifft auf einen alten Feind im neuen Gewand. In einer kleinen Stadt mit dem klassischen Namen Sleepy Hollow kommt es zu einem ungewöhnlichen Kampf zwischen dem Ghost Rider und dem Satan, der sich eine interessante Inkarnation ausgesucht hat.

Autor Daniel Way greift die alte Mär um den kopflosen Reiter auf und entwirft in Anlehnung an dieses alte Gruselmärchen eine eigene Version, angesiedelt im Marvel-Universum. Sleepy Hollow ist ein amerikanisches Städtchen, wie man es nur aus Amerika her kennt. Abgelegen, irgendwo in Illinois, mit Häusern, nicht höher als 4 Etagen und einer kleinen Brücke auf der Landstraße, die zum Ort führt. Dieses Städtchen hat alles das, was die Grusel- und Horrorfans aus dem üblichen Slasher-Film her kennen.

Wie der Horror platziert wird, ist einerseits im Stile von Genre-Klassikern, andererseits aber auch neu. Das alte Ehepaar am Küchentisch, gefesselt, der grausige Mörder vor dem Fernseher – es schüttelt einen. Später tritt Jack O’Lantern mit einer ganzen Armee, die er auf dem Friedhof erweckt hat, zum Kampf an. Zombies in Sleepy Hollow – auf ungewöhnlich harte Art räumen Ghost Rider und der Sheriff Harry O’Connor unter den Untoten auf.

Der typische Kleinstadtsheriff ist darauf bedacht, das Städtchen sauber zu halten. Doch was bei Rambo nicht funktionierte, funktioniert schon gar nicht bei einem Herumtreiber, der sich in ein mit Motorradkluft ausstaffiertes brennendes Skelett verwandeln kann. Die Überraschung ist auch auf der Seite des Lesers, wenn sich Johnny Blaze dem Gesetzeshüter offenbart. Noch größer mag die Überraschung sein, wenn sich Jack O’Lantern als die neue Inkarnation des Satans vorstellt. Der Teufel, der auf Erden wandelt und die Körpern von Verstorbenen übernimmt, hat aus dem ehemaligen Superschurken eine Figur des Grauens gemacht.

Halten sich die Darstellungen in der Geschichte selber noch etwas zurück, so sind die Cover-Abbildungen grafische Hammer. Das soll die Bilder des Comics nicht schmälern, die wirklich überdurchschnittlich sind, aber angesichts der Gestaltung eines Jack O’Lantern aus dessen Maul flüssiges Feuer trieft und der Qualität der Zeichnung kann man nicht erwarten, dass sich dieser Aufwand durch ein gesamtes Heft oder eine Miniserie hält.

Verantwortlich für die grafische Attraktivität und Qualität des Comics sind Mark Texeira und Javier Saltares. Dank ihrer Fähigkeiten dürfte der Kampf von O’Connor gegen den untoten Cameron wie auch die Schlacht gegen das Heer der Zombies zu einem gruseligen Höhepunkt zählen – darüber sind wahrscheinlich nur noch die Zombie-Geschichten aus der Marvel-Schmiede angesiedelt, die jüngst erschienen und in denen sich ein Robert Kirkman mit schwärzestem Humor austoben durfte.
Der Humor, auf eine ganz eigene Art, fehlt auch hier nicht. Der Teufel, der an Halloween seine Gefolgschaft um sich sammelt, hat einen gewissen Charme. Aus Buffy oder anderen Publikationen ist man den Anblick von Händen gewohnt, die sich aus der Erde wühlen. Derlei Hände, die sich zu Wort melden, sind schon seltener.

Knallharte Horror-Action in Sleepy Hollow am Halloween-Abend: Ghost Rider trifft auf einen abnormen Jack O’Lantern. Das weckt Erwartungen, die alle gestillt werden. Ghost Rider ist perfekt im neuen Jahrtausend angekommen und verbreitet, wozu er geschaffen wurde: Horror. So muss es sein. 😀

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