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Comic Blog


Montag, 25. Juli 2011

Tykko der Wüstensohn 2

Filed under: Abenteuer — Michael um 9:19

Tykko, der Wüstensohn 2 - Die versunkene StadtIn Tykkos Träumen ist die Umgebung manchmal schöner, aber nicht weniger gefährlich. Bislang kann er sich noch nicht erklären, in welcher Stadt er sich in seinen Träumen aufhält, noch weiß er, wer die Frau ist, die ihn so gut zu kennen scheint. Aber einer ist sicher: Ayasha, so ihr Name, setzt große Hoffnungen in ihn. Gequält wacht er auf, als sie sich vor seinen Augen in Sand verwandelt und zerfällt. Langsam kommt Tykko hinter das Geheimnis seiner Herkunft und erfährt, warum es ihn nach Shantide verschlagen hat. Aber ist das Geheimnis nicht zu groß für ihn?

Das Team Arleston und Melanyn hat wieder zugeschlagen. Mit der Geschichte um Tykko blättern die beiden Autoren eine weitere Seite im endlosen Universum von Troy auf. In der zweiten Episode über den jungen Tykko geht es weit hinaus in die Wüste. Der Junge, der die Mutter verlor und nun bei seinem leiblichen Vater zu einer Horde von Räubern gehört, hat ein Leben voller Erniedrigungen gegen das eines Vagabunden eingetäuscht. Zu diesem Zeitpunkt, zu Beginn seiner Ausbildung zum Krieger (genauer zum Windreiter), ahnt er noch nicht, dass er genau dort sein muss, wo das Schicksal ihn hingeführt hat.

Shantide, die versunkene Stadt: Ruinen, Rückblicke, Monster. Der Handlungsort ist gut gewählt. Durch den Sprung zwischen Erinnerungen, Träumen und Gegenwart halten die Ruinen ein breites Spektrum der Ansichten bereit. Obwohl die Hintergründe der Ruinen dominieren, ist der Reiz mit dem Spiel zwischen dem, was war, und dem, was ist, sehr hoch. Das Finale gibt einen Vorgeschmack dessen, was noch möglich ist, wenn anstelle einer Stadt die gesamte Wüste als Handlungsort zur Verfügung steht.

Nicolas Keramidas, hierzulande bekannt durch Luuna oder einer Folge von Donjon, beherrscht den Zeichentrickeffekt aus dem FF. Es finden sich Einflüsse aus den Bereichen Manga und Anime, aus der Ecke von Disney und Don Bluth, aber immer sind es nur erkennbare Vorbilder, nie wird zur Gänze nachgeahmt. Aus den Vorbildern entsteht ein eigener Stil, frech, diszipliniert, sympathisch. Es gibt keine Vereinheitlichung der Figuren. Muster sind zwar erkennbar, doch Keramidas weiß, wie er die Mixtur ansetzen muss, um eine abwechslungsreiche Szenerie zu schaffen.

Mittels einer schönen Ausstattung, dem Spiel mit wehenden Haarmähnen, gelungenen Bewegungsabläufen und einer feinen Orchestrierung von Massenszenen entsteht Dynamik. Die Hintergründe, man könnte auch sagen Kulissen, beherrscht Keramidas wie alles andere, er kommt in der Wüstenoptik nur nicht so sehr dazu, auch hier alle Register zu ziehen. Wer die Handlung genau betrachtet, wird (bei einer Handlung, an der Arleston beteiligt ist, nicht unüblich) kleine Verbeugungen zu Szenarien wie Prince of Persia oder Dune feststellen. Gerade in der besonders aktionsbetonten Sequenz, in der ein gigantisches Sandwesen, der Riesenegel, das Untere der versunkenen Stadt zuoberst zu kehren scheint, kommen Erinnerungen an erwähnte Geschichten auf.

Absolut tolle Kolorierung: Kolorist Cyril Vincent mag dem Computer zur Kolorierung nutzen, bemüht sich aber auch dieses zu verschleiern. Die Farben wirken nicht glatt. Vincent mischt die Techniken durch verschiedene Auftragmöglichkeiten: Verläufe, Kreideeffekte, Lasuren, unterschiedliche Malgründe und einiges mehr. So entstehen dichte, tiefe, aber farblich sehr pralle Bilder, die besonders gegen Ende, wenn die Windreiter in Aktion zu erleben sind, ein tolles Fantasy-Lesevergnügen bereithalten.

Eine sehr schöne Fortsetzung, Vorkenntnisse des Troy-Universums sind nicht nötig. Tykko setzt nicht nur seine Reise fort, er schlägt auch einen eigenen Weg ein. Sehr märchenhaft, sehr aktionsreich, fein illustriert. 🙂

Die Legenden von Troy, Tykko, der Wüstensohn 2, Die versunkene Stadt: Bei Amazon bestellen

Links:
nicokeramidas.blogspot.com (Blog von Nicolas Keramidas)

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