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Comic Blog


Donnerstag, 30. Dezember 2010

Die Maxiausgabe der Minimenschen 9

Filed under: Cartoon — Michael um 15:48

Die Maxiausgabe der Minimenschen 9Ein Marmorblock versperrt den Weg. Ulysses und Aurora, beides Zentauren, blauhäutig und schnell unterwegs, stutzen einen Moment. Dann wird Ulysses ärgerlich und versetzt dem Stein einen Fausthieb. Das ist für ihn seltsamerweise weniger schmerzhaft als für Zeus, der sich in Gestalt des Steins zu erkennen gibt. Ein Auftrag wartet auf die zwei Freunde. Damit die damit einhergehende Reise schneller geht, steht ein Tor bereit, ein Dimensionstor, ein mythisches … jedenfalls haben die kleinen Torwächter einen Heidenspaß dabei. Während diese sich eins grinsen, kracht es bei den Minis in ihrer Stadt Eslapion 2 mit Posaunengetöse. Und was zunächst für den Teufel, im besten Fall für Halluzinationen gehalten wird, entpuppt sich als merkwürdige Gäste.

Die Minimenschen haben ungewöhnlichen Besuch: Zentauren. Ulysses und Aurora, so die Namen des Zentaurenpärchens, war nicht der gleiche Erfolg beschieden wie den Minimenschen, obwohl ihr Gastauftritt in der ungleich erfolgreicheren Serie sie einem breiteren Publikum bekannt machte. Umgekehrt hat ihr Auftritt der Geschichte Der Goldvulkan in keiner Weise geschadet. Es wird sehr mythologisch einerseits, andererseits treffen die Minis auch auf nur wenig größere Menschen: Pygmäen. Doch bei diesen hat die Größe wenigstens ihre Richtigkeit.

Die Geschichte lebt von ihren Gegensätzen. Plötzlich tauchen in der futuristischen Stadt der Minis Zentauren auf. Diese sind auch noch nackt. Folglich werden sie von auf die Moral bedachte Damen auch eingekleidet. Das ist zwar nicht anstößig, dafür aber umso komischer. Phantastisch geht es weiter und die Gruppe um den Abenteurer Renaud (den Mini schlechthin) landet im tiefen Afrika. Pierre Seron schaltet um auf ein klassisches Abenteuer. Gauner müssen bekämpft, Sklaven müssen befreit werden.

Ungewöhnlicher sind das erste und dritte Abenteuer dieses inzwischen 9. Sammelbandes der Gesamtausgabe. In Der Letzte der Minimenschen und Renaud geht in die Luft mag es dem Leser so vorkommen, als wolle der Autor und Zeichner Seron seinen Kreationen an den Kragen. Interessanterweise ist der Leser hier stellvertretend mit einer kleinen Figur vertreten, die ihren Unmut über die Entwicklung der Handlung gerne einwirft und auch nicht zimperlich ist.

Die Minis sterben, einer nach dem anderen. Und ein kleiner Mann sieht rot. Ein Pistölchen vermag gegen die Großen nicht viel auszurichten. Renaud geht mit der Panzerfaust gegen die bösen Buben vor. Da reißt nicht nur der stellvertretende Leser die Augen auf und wundert sich. Aber nach einer Weile ist klar, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugeht (zumal es ja Folgeabenteuer gibt) und auch die zwischendurch eingeblendete Werbung (auch mit Hinweisen auf Zentauren) zeugt von etwas sehr Seltsamen.

In Renaud geht in die Luft geht Seron anders vor. Renaud, zuvor noch der Letzte der Minis, wird zum Spielball der Willkür seines Herren, Seron nämlich. Helden müssen leiden, so heißt es, doch was Seron seinem Renaud hier antut, das ist Tortur pur. Oder, um es mit den Worten des immer wieder eingeblendeten kleinen Lesers zu sagen: Seron, du bist gemein!

Ungewöhnlich und ungewöhnlich gemein: Pierre Seron verlässt ein wenig angestammte Pfade. Er quält seine Hauptfiguren und parodiert das Abenteuer-Genre, indem er wirklich eine Falle, einen Fettnapf, eine gefährliche Situation nach der anderen kreiert. Einzig in der mittleren Episode geht es etwas beschaulicher, aber nicht weniger aufregend zu. 🙂

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