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Comic Blog


Sonntag, 26. September 2010

Slhoka 4 – Die Blutbögen

Filed under: SciFi — Michael um 20:20

Slhoka 4 - Die BlutbögenDas Feuer brennt hoch, breitet sich ungehemmt aus und vernichtet die Stadt mit Mann und Maus, mit Freund und Feind. Der Herrscher tötet sein eigenes Volk und wirft für den Sieg eine komplette Stadtbevölkerung in die Waagschale. Längst treibt der Größenwahn ihn voran, längst steht die Vernichtung über allem. Nach diesem Feind die ganze Welt. Grenzen existieren nicht mehr. Slhoka, mit einer einzigartigen und mächtigen Gabe versehen, will eigentlich seine Geliebte retten, die nicht mehr Herr ihrer Sinne ist und über eine ähnliche Macht verfügt wie er. Doch wird er immer tiefer in diesen Krieg hineingezogen, von dem er eigentlich nichts mehr wissen will, nicht ahnend, dass Götter im Hintergrund ihre Fäden stetig dichter um ihn weben.

Lange hat es gedauert, aber jetzt liegt der abschließende 4. Band des ersten Slhoka-Zyklus vor und wartet mit einem Finale auf, das sich gewaschen hat. Leser der ersten drei Bände müssen sich auf einen neuen Zeichner einstellen. Der bisherige Künstler, Adrien Floch, wird von Ceyles abgelöst. Floch, dessen Arbeiten von den Schiffbrüchigen von Ythag her bekannt sind, hat die Hürde für einen Nachfolger hoch gehängt, aber Ceyles schafft den Satz darüber ohne Mühen.

Während Floch eher ein Skizzierer ist, der den leichten Stil auch in der Endform beibehält, ist Ceyles strenger, sauberer. Fans von Fantasy-Szenarien mögen seine Technik, obwohl sie nahe an Flochs Grafiken heranreichen, eher in der Linie eines Jean-Pierre Danard (Marlysa) sehen, also deutlich verspielter, eine Richtung, die ein Floch erst mit neueren Ythag-Bänden ebenfalls eingeschlagen hat.

Ceyles steigt mitten in einen Krieg ein. Der Purpurne, ein größenwahnsinniger Diktator, hat eine ultimative Waffe ausgelöst. In einem Flammenmeer gehen Feinde und eigene Truppen unter. Ceyles fällt die Aufgabe zu, ungeheuer viele Massenszenen und Bilder von Kämpfen zu zeichnen. Zu Lande und in der Luft geht es voran, gegeneinander, fliegen die Fetzen, explodiert es, spucken Waffen ihre Geschosse aus und jagen magische Blitze durch die Luft. Aus einem Konflikt zwischen Nationen wird eine Auseinandersetzung mit Göttern.

Der 4. Band von Slhoka führt den Leser auf einem langen und ausführlichen Weg zu den Blutbögen. Ein ums andere Mal beweist Ceyles seine Fertigkeiten bei der Gestaltung dieser fremden Welt. Landschaft und Architektur, Kriegsgerät, uralte Dschungelruinen, verschiedenste Völker und Uniformen bieten eine sehr dichte Atmosphäre für das Auge. Neben der eigentlichen Handlung gibt es immer etwas zu entdecken. Es gibt keine vordergründigen Bilder, in denen auf Hintergrund zugunsten einer schwammigen Farbe verzichtet wurde. In den meisten Fällen sind die Figuren in einen Hintergrund eingebettet. Die Kulisse scheint stets sorgfältig vorbereitet worden zu sein.

Wo Ceyles den Rahmen schafft, entwirft Torta, zuständig für die Farben, ein Feuerwerk. Das Titelbild zeigt den Stil auf. Prall ins Auge könnte man sagen. Leichte Erinnerungen an Animeklassiker kommen bei der Ansicht fliegender Festungen in den Sinn. Aktuelle Kinofilme mögen als Vergleich herangezogen werden, betrachtet man den Kampf eines Naturvolkes gegen seine technisch weit überlegenen Invasoren. Sanfte Farbverläufe, Füllmuster, die sehr fein angelegt sind, starke Schattierungen und Kontraste sorgen für sehr plastisch wirkende Bilder.

Ein starker, heftig knallender Abschluss eines Vierteilers: Ulrig Godderidge, der Autor, fährt von allen Seiten alle Parteien ins Finale auf. Das hat neben beinharter Action sehr viele emotionale Momente. Ein sehr ausgewogenes SciFi-Fantasy-Abenteuer. Die Kenntnis der ersten drei Teile ist ein Muss. 🙂

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