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Comic Blog


Donnerstag, 23. April 2015

Die Eroberung von Troy 4

Filed under: Abenteuer — Michael um 18:25

Die Eroberung von Troy 4 - Der räuberische BergIn einer Welt, in der die Magie erwacht und seinen Bewohnern völlig neue Wege des Lebens ermöglicht, sind Lebewesen, die über besondere Macht verfügen, nicht nur selten, sie sind auch kostbar. Iana verfügt nicht nur über die Fähigkeit, das Pflanzenwachstum zu beschleunigen, darüber hinaus hat die sehr charakterstarke Frau auch einen ungewöhnlichen Freund gewöhnen, dessen Größe langsam aber sicher nicht mehr dem eines Schmusetieres entspricht. Inzwischen fliegt er nicht mehr nebenher, sondern ist zum Reittier geworden. Aber Dodi kann, das wird sich sehr bald zeigen, noch viel mehr.

Die Suche nach den Eltern ist zum zentralen Antrieb von Iana geworden. Gemeinsam mit Foibos, dem jüngeren Bruder, entdeckt sie eine seltsame Spur, die zunächst unwahrscheinlich wirkt, dennoch muss sie die einzige Lösung zum Ziel sein. Bekannte Pflanzen reihen sich wie eine weit gestreckte Perlenschnur auf, an deren Ende die Eltern zu finden sein müssen, weil sie die einzigen auf diesem Planeten sind, die mit diesen Gewächsen vertraut sind. Die Hoffnung der beiden jungen Leute wird binnen kurzer Zeit durch einen Überfall zerstreut. Die Eltern zu finden, scheint wieder ein unerreichbares Ziel zu sein.

Christophe Arleston findet kontinuierlich neue Facetten an seinem Universum, TROY. Fans wissen, dass er längst mit diesem einen Universum nicht mehr auskommt und dass ihm eine Epoche in TROY schon lange nicht mehr ausreicht. Mit Die Eroberung von TROY ist mit ausgreifenden Schritten in die Frühzeit des Planeten zurückmarschiert, hat viele Selbstverständlichkeiten zurückgelassen, ist auch bei weitem nicht so humorvoll, wie es der Fan von Troll von TROY oder Lanfeust von TROY her gewohnt ist.

In Die Eroberung von TROY ist echtes Abenteuer gefragt. Die Helden müssen Schwierigkeiten unter gehörigem Aufwand überwinden, unter Einsatz ihres Lebens und Magie ist so außergewöhnlich, dass ihr Einsatz wegen ihrer Auffälligkeit sehr riskant ist. Ein Allheilmittel oder die letzte Rettung aus der Bredouille ist sie keinesfalls. Aber man wird als Leser zwangsläufig an Anleihen aus der Märchenwelt erinnert. Zwar hat Iana keine Zauberbohnen, wer ihren Fluchtversuch verfolgt, wird verstehen, was ich meine. Es ist diese Märchenhaftigkeit, die die Ernsthaftigkeit der Handlung ein Stück weit wieder aufbricht, der Humor bleibt weiterhin aus.

Ciro Totas feiner Strich darf stattdessen in Gigantismus schwelgen, der besonders gegen Ende der Handlung zum Tragen kommt. Gleichzeitig bietet Autor Christophe Arleston hier noch eine seine immer wiederkehrenden Überraschungen, indem er sich ein neues Fortbewegungsmittel hat einfallen lassen, vorher nur angedeutet und schließlich in seiner ganzen Pracht zu besichtigen. Diese letzte optische Überraschung gibt der gesamten Reihe eine neue Wendung. Jetzt kann, selbst für die Verhältnisse eines Planeten wie TROY, beim nächsten Mal alles passieren. Hauptsache, es gibt mehr Dodi. Der Drache, mit dem Iana eine bildhafte Verbeugung vor einer der berühmtesten Szenen aus Titanic nachstellen darf, bringt eine grafische Rasanz in die Szenerie ein, die über einfache Fußgänger nicht zu bewerkstelligen ist.

Man bringe seine Hauptfigur an den Rand der Verzweiflung. Sofort eröffnen sich ungeahnte Möglichkeiten, die ein Meistererzähler wie Christophe Arleston lässig und unbemüht für sich nutzt und ausbreitet. Stammzeichner Ciro Tota charakterisiert mit feinstem Strich das Geschwisterpaar Iana und Foibos und schafft sehr atmosphärische Sequenzen in seinen Seitenaufteilungen. Gelungen, dieser neue Ausflug nach TROY. 🙂

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