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Comic Blog


Samstag, 12. April 2014

Überlebende – Episode 1 – Quantenanomalien

Filed under: SciFi — Michael um 18:10

ÜBERLEBENDE - Episode 1 - QuantenanomalienDer Mann auf dem Bildschirm ist die Ruhe selbst. Während seiner kurzen Erzählung bleibt er freundlich, legt die Fakten dar und verkündet seinen Selbstmord, der für die zwölf Passagiere aber keinerlei Auswirkungen haben werde. Fassungslos hören die Schiffbrüchigen von den Ereignissen, die sie aus ihrem gewohnten wie auch geplanten Leben katapultiert haben. Der ehemalige Pilot des Großraumschiffs ist ausgemergelt und verabschiedet sich fast heiter in seiner Videobotschaft. Nach den Erwartungen, mit denen die zwölf jungen Menschen aus dem Tiefschlaf erwachten, ist diese Nachricht ein geistiger und seelischer K.O.-Schlag. Sie sind verloren. Irgendwo in den Weiten des Weltalls. Und niemand weiß, wo sie sind. Keiner wird zu ihrer Rettung eilen.

Gestrandete in einer fremden Welt. Das Prinzip der neuen Geschichte von Leo ist bekannt, das trübt seine Funktionalität in diesem Szenario aber keineswegs. Ob eine Schweizer Familie Robinson, die in den Weltraum vorstößt (Lost in space) oder Kinder, die Zwei Jahre Ferien (Jules Verne) machen, stets ist eine wilde und unbekannte Umgebung eine Quelle dramatischer Entwicklungen. Für die ÜBERLEBENDEN im neuen Serienstart ist die Veränderung ihres Lebens enorm. Leser der Szenarien wie Aldebaran, Betelgeuze und Antares, allesamt aus dem Stift und der Zeichenfeder von Leo, werden sich auch hier gleich zu Hause fühlen, ist auch diese Serie in dem eigens vom Erfolgszeichner erdachten Comic-Universum angesiedelt. Da Leo aber auch kein Vorwissen von Stammlesern verlangt, ist dieser Serienstart auch für Neueinsteiger geeignet.

Neue Charaktere, eine neue Welt fernab der Erde, neue Bedrohungen und Entdeckungen. Eine Gruppe aus zwölf Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen strandet nach einer Reise durch den Weltraum nicht auf dem Zielplaneten, sondern weit davon entfernt auf einem Planeten, der dank einer Anomalie unbekannt und unerforscht ist. Es ist anzunehmen, dass alle anderen, die sich an Bord des Mutterschiffes auf die Siedlungsreise begaben, längst verstorben sind und nur jene zwölf jungen Menschen, die an Bord eines kleinen Shuttles rechtzeitig das große Raumschiff verließen, überlebt haben. Freude kommt bei den Zwölfen dennoch nicht auf. Die Trauer über den Verlust der Verwandten und Freunde wiegt zu schwer, die Verzweiflung über die Strandung an fremden Gestaden tut ihr Übriges, um das Gemüt belasten. Für einen Start in einer neuen Welt ist das keine gute Ausgangslage.

Sie sind nicht allein. Die Menschheit hat die Existenz fremder Lebewesen, tierisch wie intelligent, akzeptiert und verinnerlicht. Bei der Kolonisierung neuer Welten, dem Aufeinandertreffen mit einer andersartigen Wesenheit, ohne Zweifel mächtiger, bleibt diese Haltung nicht aus. Entsprechend sind auch die Zwölf auf alles vorbereitet. Das Shuttle ist zunächst noch ein Anker, von dem sie sich, dem Mangel an Lebensmitteln folgend, nicht weit entfernen. Aber manchmal kommt das Leben, trotz hartnäckigem Verharrens an einem Ort, dennoch zu einem. Im Falle der Schiffbrüchigen sind das intelligente Außerirdische.

Leo ist ein gemächlicher Erzähler, der Situationen und Charaktere komplex auslotet, der sich und dem Leser Zeit gibt. Dadurch entstehen äußerst dichte Szenarien, deren Komplexität durch den Gesamtzusammenhang innerhalb eines viel größeren und stetig wachsenden Comic-Universums langsam aber sicher zu einem Science-Fiction-Epos wird. Dieses Epos entfernt sich weit von Lichtschwertabenteuern und entwickelt seine Spannung mit einer besonderen Nähe zu den Figuren. Der Leser wird gleichsam an ihre Seite gestellt, als 13. Überlebender. Auch in dieser Reihe bleibt Leo seinem Zeichenstil treu, der technisch elegant ist, exakt, unaufgeregt, mit dem Zweck, dem Leser die bestmögliche Aussicht zu bieten. Klare Linien und Farben dokumentieren geradezu das Abenteuer der gestrandeten 12.

Leo, der Meister der klaren Science Fiction, ist zurück und wandelt diesmal auf den Spuren eines schönen Jugendabenteuers in seinem, von ihm geschaffenen Comic-Universum. Hierzu verlässt er bereits bekannte Pfade und beschäftigt sich mit neuen Charakteren, die dem Leser schnell ans Herz wachsen sollten. 🙂

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