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Comic Blog


Montag, 23. Dezember 2013

RUBINE 13 – Der fragile Erbe

Filed under: Cartoon — Michael um 9:21

RUBINE 13 - Der fragile ErbeDas ist wirklich nicht Billys Tag. Erst führt ihn die Kellnerin im Diner gnadenlos vor, entschuldigt sich zwar, trotzdem kommt die Botschaft an. Billy wird alt, die männliche Anziehungskraft auf das weibliche Geschlecht schwindet mit den Jahren. In seinem Truck lässt ihn auch das Radio im Stich. Nun verspricht die folgende Fahrt auch noch langweilig zu werden. Die Anhalterin, mit perfekten körperlichen Proportionen, am Straßenrand verspricht eine willkommene Abwechslung und vielleicht sogar etwas mehr. Als sie nach wenigen Metern Fahrt eine Pistole auf Billy richtet, weiß er, dass sein Tag wirklich reichlich bescheiden verläuft.

Rubine hat sich während ihrer Karriere als Polizisten neben Feinden (die meist im Gefängnis landeten oder verstarben) auch viele Freunde gemacht. Einer dieser Freunde, genauer gesagt Freundinnen, meldet sich bei ihr und hat eine große Bitte. Rubine ist ganz Ohr und überlegt sich einen ungewöhnlichen, sehr ungewöhnlichen Plan, wie dieser Freundin und ihrem Mann helfen kann. Doch ungewöhnlich heißt nicht ungefährlich. Gleich von Beginn an sind ihr verschiedene äußerst dubiose Gestalten auf der Spur. Wie gut, dass Rubine eine Frau ist, die mit ihrer Magnum umzugehen versteht.

Mythic lässt seine Leser zunächst etwas zappeln. Rubine hat einen Plan. Wie dieser Plan jedoch aussieht, behält sie anfangs für sich. Aber es ist fast auch gleichgültig wie Rubines Plan aussieht, denn die Verfolger scheren sich ebenfalls nicht darum und setzen alles daran, ihr Ziel zu erreichen, den fragilen Erben in ihre Gewalt zu bringen. Was es damit auf sich hat, soll hier nicht verraten werden, es sei allerdings gesagt, dass der Auftrag wie auch die Auflösung außergewöhnlich ist und mehr als nur mit dem etwas zögerlich durchsichtigen Anfang versöhnt.

Francois Walthery und Bruno Di Sano gehen keine Experimente im 13. Band der Reihe Rubine ein. Der Stil ist sehr gut definiert in diesem Stadium, die Künstler sind ein eingespieltes Team. Die Stilistik ist leicht, nahe am Cartoon, flott, aber sicher getuscht. Es tauchen nicht nur die bekannten Figuren auf, sondern einmal mehr kleine Anleihen wie eine Figur, die einem Fantasio nicht unähnlich ist. Dieser wird optisch und in der charakterlichen Anlage ziemlich veräppelt. Eine Natascha findet sich auch (halb), das ist kein Wunder, sind doch beide Zeichner auch mit der Serie um die blonde Stewardess beschäftigt.

Ausflüge in die weitere Vergangenheit von Rubine finden sich nicht oft, ist Mythic doch bemüht, die Figuren stets möglichst dicht anzulegen und Rubine gerät dabei manchmal etwas ins Hintertreffen. Zwei Frauen bilden die Grundlage dieser Geschichte: Rubine und ihre Freundin Brooke. Ein kurzer Rückblick zeigt die beiden in einem streng geheimen Einsatz im Dschungel und offenbart so ein wenig die Herkunft der Durchsetzungsfreude, die Rubine auch in ihren Polizeialltag einzubringen versteht. Vielleicht, die spannende Szenerie des Ganzen macht neugierig, erzählt das künstlerische Team einmal mehr aus dieser Zeitspanne.

Eine sehr kurzweilige Episode, auf den Spuren amerikanischer Thriller wandelnd, die sich selbst auf engerem Raum bewegen (siehe: 12 Stunden Angst). Die Handlung ist gegen den Strich erzählt, später erst offenbaren sich die Hintergründe. Und weil es so ganz anders ist als üblich, hebt sich Der fragile Erbe sehr schön aus der gesamten Reihe hervor. 🙂

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