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Comic Blog


Freitag, 21. Juni 2013

Superman – Die Männer aus Stahl

Filed under: Superhelden — Michael um 12:25

Superman - Die Männer aus StahlDieser … ja, wer ist er eigentlich? Er trägt ein T-Shirt mit einem seltsamen Emblem darauf, eine Jeans, schwere braune Schuhe und dann noch ein …Cape, das viel zu kurz ist und wie ein Tischtuch hinter ihm her flattert. Trüge es nicht auch das selbe Emblem wie das T-Shirt. Sehen so … Superhelden aus? Dieser junge Mann stellt sich die Frage nicht. Er ist … wütend. Er mischt sich ein. Er nennt sich Superman. Und wer sich schlecht benimmt, so sagt er selbst, bekommt es mit ihm zu tun. Der Mann, dem er ein Geständnis abringt, auf recht ungewöhnliche Weise, kann ein Lied davon singen. Diese eigenmächtige Jagd auf Verbrecher findet nicht nur Befürworter.

Schneller als ihm lieb ist, muss sich Superman seiner Haut erwehren. Schweres Geschütz macht ihm zu schaffen und so lieb es ihm vermutlich wäre, ist ein Zug doch mal eben so zu stoppen. Superman blutet und wird selbst gestoppt. Im Hintergrund haben sich die Verantwortlichen auf Seiten des Gesetzes, solche, die sich Sorgen machen über dieses mächtige Wesen einen Berater namens Lex Luthor geholt, der alles, wirklich alles daran setzt, um eine Schwachstelle bei jener Kreatur zu finden, die zweifellos ein Alien ist.

Ein neuer Anfang: die Sammelausgabe fasst die ersten acht Ausgaben des neuen Superman in einem neuen DC-Universum zusammen. Zu viel, zu neu? Nein, weil Grant Morrison, der Autor, diesen Superman wirklich einmal andere Wege gehen lässt und ihm gleichfalls, um im Bild zu bleiben, auch andere Steine in den Weg legt. Der Leser begegnet einem Superman, der noch nicht fertig ist. Ein Superman, der Schwierigkeiten mit dem Fliegen hat (wie es auch von anderen Autoren gerne einmal angedeutet wurde, z. B. Frank Miller). Ein Superman, der nicht einfach so durchs All fliegen kann, weil er erst einmal schauen muss, wie er da überhaupt hoch kommt. Und weil er auch Sauerstoff benötigt.

Ein Superman mit Schwächen, also ein Superman für das neue Jahrtausend. Rückblicke bringen ein verändertes, härteres Krypton vor die Augen der Leser, doch manche Dinge ändern sich auch nicht. Der berühmte Fund des kleinen Clark gehört dazu. Eine Abordnung der Legion der Superhelden hat ihren Auftritt, etwas unerwartet eingefügt, doch für Überraschungen gut.

Das ist optisch für Superhelden-Fans eine absolute Sause. Rags Morales, technisch angesiedelt zwischen einem Bernie Wrightson und einem Jim Lee, illustriert den Start der Serie, bevor er den Stift an andere Zeichner übergibt oder sich zeitweise mit ihnen ein Heft teilt. Dieser neue Superman wirkt als Clark Kent, der Geheimidentität des Stählernen, ein wenig wie ein Peter Parker (Spider-Man). Er ist kein Superboy mehr, aber auch nicht ganz der wirkliche Superman. Dank Andy Kubert einem ähnlichen künstlerischen Schwergewicht wie Rags Morales erhält der Leser Einblick in die sorgfältig versammelte Anti-Superman-Fraktion, Figuren, gegen die sich im Laufe der Jahrzehnte bisherige Feinde viel normaler ausnehmen.

Brad Walker, ein Künstler, der die besondere Nähe zum Realismus liebt, dessen Bilder mit einem milchigen Farbauftrag daherkommen, beschäftigt sich nicht nur mit einem anderen Mann aus Stahl, Steel, er verleiht seinem Superman auch das Aussehen eines jugendlichen Christopher Reeve, der den Leinwand-Superhelden nachhaltig geprägt hat. Männer aus Stahl? Einer fehlt noch. Zwei werden dem Leser auf guten Seite beschert, John Corben, Metallo, bereichert die zu Beginn auftretenden Schurken, denn er vermischt sich auch noch mit dem Weltensammler. Das ist für den jungen Superman fast eine Nummer zu groß, bietet aber viel Stoff für großartige Superhelden-Action.

Kein leichter Abschied für eingefleischte Supie-Fans, aber eine gelungene Begrüßung durch Grant Morrison all jener, die sich überzeugen lassen wollen, wie ein Superman des neuen Jahrtausends ist. Das ist spannend, das ist ein sehr menschlicher Kryptonier, das ist grafisch bombastisch. 🙂

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