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Comic Blog


Dienstag, 30. April 2013

HAWKMAN 1 – Zeit der Finsternis

Filed under: Superhelden — Michael um 10:40

HAWKMAN 1 - Zeit der FinsternisIn der Stichflamme ist eine Figur, eine Gestalt zu erkennen. Monströs, alles verbrennend fällt sie über Carter Hall her, der doch nichts anderes wollte, als mit seinem Leben als Hawkman endgültig abzuschließen. Zunächst könnte es wirklich ein Ende sein. Das Ende des Lebens. Aber das Leben hat noch einiges mit Carter Hall vor. Es wird ihm geschenkt. Der Preis ist hoch. Die Überlebenskämpfe, gegen das Böse in mannigfaltiger Form wird fortgesetzt, grausamer, finsterer. Die Rüstung Hawkmans, nun ein Teil von ihm, eine bessere Waffe und Schutz als sie jemals gewesen ist, muss alles geben, um ihren Wirt am Leben zu erhalten.

Er ist einer der ungewöhnlichsten Helden im DC-Universum. Das will bei der Fülle von Helden und Schurken in diesem Comic-Universum etwas heißen. Angetan mit einem Helm, der einem Falkenkopf ähnelt, riesigen Schwingen und zumeist mit einer Kriegskeule bewaffnet, legt er innerhalb diverser Abenteuer unverwechselbare Auftritte hin und kann durch seine finstere, geheimnisvolle Art sogar jemanden wie Batman zeitweilig in den Schatten stellen.

Nun ist er wieder da! In einem veränderten Universum, in dem viele Figuren aus dem Hause DC eine Transformation erfahren haben, steht auch der Hawkman seinen Kollegen in Nichts nach. Carter Hall, das normale Ich, der Alltagsbürger, der sich hinter Hawkman verbirgt, versucht, seine Rüstung zu vernichten. Die Aktion misslingt nicht nur, Carter bewirkt das genaue Gegenteil. Die Rüstung wird zu einem körperlichen Teil von ihm, die sich genau dann einen Weg nach draußen bahnt, wenn Gefahr im Verzug ist. Der goldene Ritter der Lüfte erinnert so ein wenig an die Darkness. Eine ähnlich dunkle Atmosphäre zieht auf, die Gegner sind ausgesprochen unheimlich und nicht ganz so normal wie jene, mit denen es zum Beispiel ein Superman zu tun bekommt.

Hawkman, der mit seiner neuen Existenzform erst einmal einen halbwegs vernünftigen Weg durchs Leben finden muss, erhält von Autor Tony S. Daniel gleich zu Beginn einen dämonisch erscheinenden, außerirdischen Gegner, der unüberwindlich zu sein glaubt. Und tatsächlich bereitet er Hawkman erhebliche Schwierigkeiten. In einer grafischen Stilistik, die mehr an europäische Graphic Novels erinnert, mit einem Anflug des Stils von Mike Mignola (betrachtet man die außerirdischen Wesen), und einer Farbgebung, die mehr an organisch, natürlichem Aussehen interessiert ist und mal verwischt und sprenkelt, entwickeln sich düstere erste Abenteuer.

Nach der Zombie-Attacke auf das DC-Universum ist die Dunkelheit auch hier angekommen, hat sich aber inzwischen wieder auf ein normales Maß zurückgezogen. Nur bei Hawkman wird die Mystery-Flagge weiterhin hoch gehalten. So ist es auch sicherlich kein Zufall, dass ein Künstler wie Phillip Tan zur Serie hinzugezogen wurde, ist er doch schon mit seiner Arbeit zum Fantasy-Kartenspiel Magic: The Gathering aufgefallen. Hawkman schafft schließlich auch den Brückenschlag zum Dunklen Ritter, denn er sieht auch mit einem von Batmans ehemaligen Feinden konfrontiert: dem Gentleman-Geist. Das ist unheimlicher, auch bodenständiger als der Beginn, bevor, ja, bevor …

… die Zombies kommen. Die Untoten haben sich zu einer echten Kulturikone entwickelt, die inzwischen durch jedes Genre und jedes Medium taumelt oder rennt. So setzt sich eine schön spektakuläre Grafik fort, bis es wieder etwas traditioneller wird. Die Technik von Art Thibert erinnert an die Strichführung von Paul Gulacy (James Bond, Conan). Etwas starrer, stark auf die Tuscheüberarbeitung ausgerichtet, sehr exakt, fast streng, aber auch mit sehr vielen Einzelheiten versehen. Bei Thibert ist die Action übersichtlich, es knallt, aber das Bild lässt einem Zeit, alles zu erfassen.

Ein Mystery-Auftakt, sehr mystisch, auch ziemlich fremd, in einem doch eher bunten Comic-Universum voller Superhelden, doch es ist auch angenehm anders und höchst spannend von Tony S. Daniel und anderen in Szene gesetzt. Einer der Zeichner, Phillip Tan, weiß mit seiner Arbeit besonders zu überzeugen. Ein gelungener Neustart. 🙂

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