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Comic Blog


Mittwoch, 02. November 2011

Assassins Creed 1 – Desmond

Filed under: Thriller — Michael um 18:32

Assassins Creed 1 - DesmondAquilus reitet langsam zum römischen Lager. Zwar erklärt er, eine Nachricht für General Gracchus zu haben, doch so recht glauben, will ihm niemand. Der Assassine wird dennoch zum römischen Heerführer vorgelassen. Die Bewachung ist streng, Schwerter sind direkt auf seinen Kopf gerichtet. Der General hat sich seine eigene Meinung zu dem Mann gebildet, der sich kühl und beherrscht gibt und nicht zu begreifen scheint, in welcher Gefahr er sich befindet. Im nächsten Augenblick spielt die Situation keine Rolle mehr. Ein roter Vorhang zieht sich zu. Ein Mann kehrt in die Gegenwart zurück. Diese Szene ereignete sich in ferner Vergangenheit und ist bloß noch eine Erinnerung. Wenn auch eine von großer Intensität.

Mr. Niles, der Mann, dem es gelingt, mit seinen Erinnerungen derartig weit abzuschweifen, liegt im Dämmerzustand auf einer unbequemen Unterlage und hört nicht, wie sich einige Menschen um seine körperliche Zukunft Gedanken machen. Kurz: Ob sie ihn noch brauchen können oder besser entsorgen und sich ein neues, besseres Versuchsobjekt suchen. Das Leben von Mr. Niles hängt am seidenen Faden und diesmal ist es keine Erinnerung.

Menschen mit Verbindung zur Vergangenheit: Ihr Wissen ist kostbar, nur haben sie selbst nichts davon. Desmond Niles ist ohne es zu wollen in einen zwischen Templern und Assassinen hineingeraten. Die Auseinandersetzung spielt sich seit Jahrhunderten hinter den Kulissen der gesellschaftlichen Ereignisse ab. Der Reiz der Geschichte entsteht durch den Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Im Labor wird Desmond stets aufs Neue in die Vergangenheit geschickt, nicht einmal nur in eine Epoche, nein, gleich in mehrere und an wechselnde Orte. Auf den ersten Blick mag das ein wenig verwirrend sein, da Eric Corbeyran, der Autor, nur zögerlich das Geheimnis um die Zeitsprünge lüftet.

Die Assassinen: Desmond, der zwar in der Gegenwart als Barkeeper arbeitet, gehört dennoch dieser uralten Sekte an. Die Erinnerungen, die hier abgerufen werden, sind spektakulär, sicherlich auch modern gezeigt, wie es sich für die Darstellung von Action heutzutage gehört, aber sie sind bei weitem nicht so überbordend, wie es sich ebenfalls eingebürgert hat. So findet das Auge in den feinen Zeichnungen von Djillali Defali genügend Halt, auch um den Gesamteindruck gebührend zu genießen.

Der Strich von Djillali Defali trägt einer modernen Optik Rechnung, ist sehr realistisch und hätte auch in Zusammenarbeit mit bekannteren Thriller-Autoren wie Christophe Bec (Prometheus) eingesetzt werden können. Die Hintergründe in der Gegenwartsdarstellung sind sparsamer gezeichnet. Kühle Architektur lässt Raum für die Intrigen im Vordergrund. Wärmer werden die Bilder in der Bar, in der nächtlichen Stadt, aber auch besonders in der Vergangenheit, die durch Farbe und Ausstattung jeweils eine sehr schöne und intensive Atmosphäre verströmen.

Obwohl ein Spiel die Vorlage des Comics bildet, ist keinerlei Kenntnis desselben notwendig. Nach und nach erschließt sich ein Geheimnis in diesem ersten Band einer Trilogie, aber nicht vollends, denn durch die rückwärts gerichteten Zeitsprünge erweitern die neuen Informationen das Rätsel noch. Wer es mystisch, mysteriös und mit einer ordentlichen Portion Action sowie einer Prise Science Fiction versehen mag, der sollte einen Blick in diese toll illustrierte Geschichte werfen. 🙂

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