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Comic Blog


Mittwoch, 26. Oktober 2011

Lanfeust von Troy 9 – Cixis Geheimnis 1

Filed under: Abenteuer — Michael um 13:19

Lanfeust von Troy 9 - Cixis Geheimnis 1Lanfeust ist fort und Cixi ist völlig auf sich allein gestellt. Sie will zurück nach Eckmül und macht sich auf den Weg. Alsbald stellt sie fest, dass eine Seefahrt für sie alles andere als lustig ist. Eine Frau ist außerdem an Bord eines Schiffes nicht gerne gesehen, auch als Passagierin nicht. Aber es kann immer noch schlimmer kommen: Cixi, die sich von Übelkeit geplagt über die Reling beugt, wird Zeuge, wie kurz darauf Piraten gesichtet werden. Die Schiffsbesatzung bewahrt zunächst die Ruhe, schließlich sind die Matrosen auf dem mit einem Totenkopf beflaggten Schiff allesamt Frauen. Die Geringschätzung bleibt den Seeleuten schnell im Hals stecken, denn die Frauen machen keine Gefangenen.

Zurück auf Troy, ohne Lanfeust. Dieser ist weit weg. In drei Teilen darf der Leser nun erfahren, was Cixi in Abwesenheit der Gruppe widerfuhr, bis sie mit den bekannten Helden wieder in Eckmül zusammentraf. Eigentlich muss man für den Einstieg in diese Geschichte nur ein kleiner Fantasy-Fan sein. Man braucht weder Lanfeust von Troy zu kennen, noch ist eine Kenntnis des Universums von Troy Pflicht. Cixi besitzt genügend charakterliche Stärke, um sich hier alleine zu präsentieren. In einer neuen Umgebung, einem neuen Beruf (als Piratin) beginnt sie am unteren Ende der Karriereleiter und arbeitet sich langsam empor. Nicht nur zur Freude aller Beteiligten.

Piratinnen: In der Realität wie auch in der Unterhaltung kamen sie vor, doch als alleinige Besatzung eines Schiffes sind sie wohl eher selten anzutreffen.Christophe Arleston schließt die bisherige Handlungslücke von Lanfeust von Troy auf elegante Art und gibt seiner Cixi auf sehr unterhaltsame, auch komische Weise Raum zur Entfaltung. Das Piratenschiff, unter Geleitschutz zweier gigantischer Meeresschildkröten stehend, ist ein eigener kleiner Mikrokosmos, in dem Arleston süffisant mit allen Klischees des Piratentums spielt und seine eigenen Ideen großzügig hinzufügt.

Olivier Vatine zeichnet mit ausdrucksstarken Umrissen, liebt das Spiel mit unterschiedlichen Strichstärken und reduziert Linien im Inneren von Körpern gerne auf ein Minimum. Heraus kommen Figuren, die wie nachgezeichnete Charaktere von dreidimensional konstruierten Gestalten wirken, sehr präzise, eindrücklich und (gerade bei männlichen Figuren) auch manchmal ziemlich skurril. Mit den Riesenschildkröten, den Törtels, wie auch mit den Riesenfledermäusen, den Römps, gestaltet Vatine nicht nur Kinderträume, sondern verbeugt sich auch vor den alten Monsterfilmen und Kreationen eines Ray Harryhausen.

Vatine gelingt in seinen Zeichnungen eine Mixtur aus Realismus und Cartoon, wie es sich nicht erst in moderner Zeit herausgebildet hat. Er wandelt auf den Spuren eines Pierre Serron, Jije oder auch eines Roger Leloup (Yoko Tsuno). So sticht hier weniger die Technik der Welt von Troy hervor, als vielmehr ihre Urtümlichkeit, die sich in der Tierwelt wie auch in der Ausstattung von Mensch und Material zeigt. Vatine kann hier dank der Vorgaben von Arleston mit einem wunderbar phantastischen Finale aufwarten, das einzig noch eine etwas längere Sequenz verdient hätte (alleine, damit der Leser noch mehr davon hat).

Der erste von drei Teilen, der Cixis Zwischenerlebnisse schildert, ohne dass bisherige Ereignisse bekannt sein müssen. Sehr unterhaltsame Fantasy, mit sorgfältig eingebauten Pointen und auch besonders phantastischen Einlagen. Arleston erweitert das Troy-Universum perfekt mit Witz und Fantasie. Das offene Ende lässt für die beiden Fortsetzungen noch einiges erwarten. 🙂

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