Mittwoch, 13. Juli 2011
Die Bogenschützen des Schattens: Seit König Mark die Macht über Cornwall verloren hat, geraten seine Anhänger immer häufiger in Hinterhalte. Tückische Bogenschützen bringen die Eindringlinge und vermeintlichen Kollaborateure dazu, sich nie sicher zu fühlen. Allmählich werden die Angriffe zu einer Last, die auch bei Hofe diskutiert wird. Eine Lösung hingegen, wie man der gefährlichen Feinde habhaft werden kann, hat niemand parat. Selbst Gloredell, die Fee, die zuvor noch im Geheimen agierte, und nun offen mit ihrer Heerschar durch das Land reist, wird zum Ziel eines solchen Angriffs. Erfolgsverwöhnt wie der Schütze bislang war, muss er nun doch vor der Macht der Anderen Welt kapitulieren.
Die Jahre sind vergangen. Cornwall erträgt den neuen Herrscher, liebt ihn aber nicht. Bogenschütze ist außerdem nicht gleich Bogenschütze. Intriganten benutzen die moderne Legende von Rächern, um sich selbst einiger unliebsamer Gegner zu entledigen. Sylvain Cordurie beleuchtet eine verzweifelte Situation im Umfeld König Marks, in der die Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit regieren.
Eine Legende: Tristan und Isolde. Bei Liebenden denkt der Leser vielleicht sofort an die typischen Muster: Sie lieben sich, dürfen aber eigentlich nicht. Hier lieben sie sich nicht. Isolde, Tochter von König Duncan, ist ein eiskaltes Biest. Ihr erstes Aufeinandertreffen mit Tristan ist alles andere als von Herzlichkeit geprägt. Würde Tristan an dieser Stelle der Geschichte gestorben sein, so hätte sie ihm keine Träne nachgeweint.
Die großen Schlachten sind erst einmal vorüber. Das Menschliche steht im Vordergrund, Beziehungen werden ausgelotet. Leute wie König Mark erfreuen sich fortwährender Demütigungen und können sich nicht wehren. Die einzigen Kämpfe, die noch ausgetragen werden, finden sich allenfalls in Zweikämpfen, haben aber nicht weniger Bedeutungskraft als die großen Auseinandersetzungen. So kann sich Zeichner Alessio Lapo auf die Menschen konzentrieren. Verschiedene Gespräche und Szenen sind sehr wichtig für den weiteren Fortgang der Geschichte: Isolde als Braut von König Mark, der sich von ihr eher verspottet fühlt. Gloredelle, die König Mark mit der Aussicht auf die Andere Welt lockt und einen Anblick bietet, den kein Mensch zuvor sah.
Es wird etwas zauberhafter, menschlicher. Aber nicht romantischer. Obwohl Alessio Lapo, mit Unterstützung des Digikore Studios auch Kolorist hier tätig, dem Leser einen Blick in die Andere Welt gestattet, so ist selbst dieser Moment eine Bedrohung. Zwar hat ein Wechsel der Koloristen stattgefunden hat (Olivier Heban, Kolorist im ersten Teil, hat nur noch das Titelbild gestaltet), bemerkt man keinerlei Veränderung. Die optische Linie wird beibehalten. Besonders interessant wird es, wenn die Natur mitspielt. Der Leser wird diese Anmerkung verstehen. Es wäre schön gewesen, hätte Sylvain Cordurie noch mehr Szenen dieser Art eingefügt, allein um die Macht von Gloredell zu unterstreichen.
Letztlich zeigt sich aber auch, dass Hochmut der Macht innewohnt und sich so ein Möglichkeit des Sturzes ankündigt. Beharrlichkeit bietet schließlich den Ansatzpunkt zum Angriff, der zum Anfang des Endes wird. So wird das Finale des zweiten Bandes optisch rasant und dramatisch geschildert.
Langsam baut Sylvain Cordurie eine unheilvolle Stimmung auf. An dieser Stelle scheint es noch mehr als fraglich, wie Tristan und Isolde zueinander finden sollen. Dicht erzählt, schön gestaltet. Gutes Historienabenteuer und prima Sagenfutter. 🙂
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Dienstag, 12. Juli 2011
Die beiden Jungen sind noch klein. Trotzdem scheuen sie sich nicht, einen Wolf zu jagen. Das Raubtier indes glaubt den jungen Tristan, der sich als Köder angeboten hat, sicher zu haben. Jetzt kommt alles auf die Treffsicherheit von Tristans Bruder Gethelin an. Der Vater, Rivalen von Lyonesse, beschäftigt mit der Verteidigung des Landes seines Königs Mark von Cornwall, nimmt sich dennoch die wenige verbliebene Zeit, um sich stolz über die Taten seiner Söhne zu äußern. Und viel Zeit bleibt in der Tat nicht. Denn König Duncan von Hibernia weigert sich, seinen Traum von der Eroberung Cornwalls aufzugeben.
Wer sind die Herren von Cornwall? Es sind jedenfalls nicht die, die sich dafür halten. Der allseits bekannte und auch gefürchtete König Arthur Pendragon ist abgelenkt und so nehmen die Intrigen ungehindert ihren Lauf. Die Menschen sehen sich plötzlich mit einer überirdischen Macht konfrontiert, die sich nicht nur einmischt, sondern auch noch ihresgleichen ungerührt vernichtet. Gloredell hat sich dazu entschlossen, Britannien seinen Stempel aufzudrücken. Und was sollen die Menschen gegen eine Fee unternehmen, die dem Feuer gebietet, Drachen und Zyklopen befiehlt? Leider nichts, so sehr sie es sich auch wünschen.
Sylvain Cordurie verdammt die Menschen zu Spielbällen vor dem Machtstreben einer Fee aus der Anderen Welt. Zwar wähnt sich der machthungrige König Duncan ebenso mächtig wie die Fee. Das ist jedoch ein Irrglaube. Langsam versinken die Menschen immer mehr in dem Strudel, denn Gloredell in Gang gesetzt hat. Ein jeglicher Versuch, diesen Strudel aufzuhalten, wird zunichte gemacht. Sylvain Cordurie führt den Leser weit zurück in die Vorgeschichte von Tristan und Isolde, jenem Paar, dessen Liedesgeschichte in einer Tragödie endete.
Doch bevor es dazu kommt, ist Tristan in der ersten Episode von Die Herren von Cornwall mit dem Untertitel Das Blut von Lyonesse noch eine Randfigur. Er ist ein mutiger Junge, der in eine typische Dramasituation gerät, erst ein Spielball, später ein Rächer. Britannien ist in dieser Zeit noch ein mystisches Land. Nicht nur die Andere Welt ist mit der Insel verbunden. Auch die Menschen spüren die Anwesenheit einer fremden Macht. So sind die Erschütterungen durch Gloredells feigen Anschlag weiter zu bemerken, als sie selbst angenommen hätte. Sylvain Cordurie eröffnet verschiedenste Schauplätze, die sich langsam zu einer vielschichtigen Geschichte zusammenfügen.
Neben Gloredells feigem Verrat dürfen die Nachforschungen von Druiden nicht fehlen, die Ränkeschmiede der Fürsten nicht, der Aufmarsch menschlicher und nichtmenschlicher Krieger. Es liegt am Grundkonzept der klassischen Sagen und ihrer neu erzählten Vorgeschichten, dass immer etwas HdR mitschmeckt. Die Verbindung von Fee und Mensch, in Form einer Hochzeit, ist interessant und birgt in der Folge Potential für Unerwartetes.
Zeichner Alessio Lapo und Kolorist Olivier Heban schaffen zusammen einen Stil, der die Bilder von Jacques Lamontagne für die Reihe Die Druiden erinnert. Allerdings erreichen sie die Brillanz von Lamontagnes Bildern nicht. Mit der ihnen eigenen Technik erreichen sie jedoch eine an einen Trickfilm erinnernde Atmosphäre. Die Figuren sind weniger fein ausgeführt als die Hintergründe und heben sich so von ihnen ab.
Die Hintergründe sind ganz wunderbar gelungen. Wälder, Landschaften, auch die Niederlassungen nehmen den Leser über eine per Computer kolorierte, einer natürlichen Maltechnik nachgeahmte Bilderwelt mit in eine mittelalterliche wie auch verwunschen anmutende Welt. Einzelne Schlüsselszenen und Ansichten zeugen von entsprechend gut ausgeführten Vorplanungen. Die Gesichter selbst sind eher kantig in ihren Strukturen, einander auch ein wenig ähnlich. Die Körper sind weitaus realistischer gehalten, auch wurde hier starker Wert auf Ausstattung gelegt, insbesondere bei Rittern und Kriegern.
Ein dramatischer Auftakt, der eher einen Niedergang der menschlichen Vorherrschaft beschreibt: Keiner scheint der aufstrebenden Fee Gloredell gewachsen zu sein. Man darf gespannt sein, wie sich das Blatt hier noch wenden soll. 🙂
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Der Untergang: Die Menschenhaben dem neuen Virus nichts entgegenzusetzen. Einmal befallen erfolgt die Auflösung des menschlichen Organismus in Rekordzeit. Blasenbildung, Deformierung, Verflüssigung. Bevor das Ende erreicht ist, eilen bereits Aasfresser zu Tisch. Inmitten dieser zukünftigen Apokalypse steckt John Difool und weiß von nichts. Die Polizei, Roboterdroiden, glauben aber, dass er etwas weiß und wollen genau dieses Wissen aufspüren. Auf ihre ruppige Art erreichen sie jedoch nichts. Wie es sich kurz darauf zeigt, hat noch eine andere Seite ein Interesse an John Difool, dem Tunichtgut. Aus einem Sturz in die Tiefe zu Beginn von Difools Eintritt in diese Geschichte wird alsbald eine halsbrecherische Flucht, in der es um Leben und tod geht.
Die vier John Difool: So mancher Charakter, der mit John Difool in der Originalgeschichte um den Incal in Berührung kam, hatte schon mit einem genug zu tun. Nun soll es derer gleich vier an der Zahl geben? Ja, tatsächlich, und selbst John Difool kommt mit sich auch nicht besonders gut zurecht. Alejandro Jodorowsky wirft mit der neuerlichen Trilogie Der letzte Incal einen neuerlichen Blick auf dieses seltsame, aber auch überaus amüsante und spannende Universum, das auch die Metabarone hervorbrachte.
Diese Vielschichtigkeit dürfte es Neulingen in diesem Universum schwer machen. Denn allzu vieles wird vorausgesetzt. Die Geschichte, die hier beginnt, dürfte für Leser mit Incal-Unkenntnis wie ein Sprung ins kalte Wasser sein. Darüber hinaus ist diese Science Fiction für denjenigen Leser vielleicht gewöhnungsbedürftig, der noch nie in Kontakt mit Werken von Jodorowsky kam. Die Herangehensweise des Autoren ist nicht unbedingt neu zu nennen, aber sie verweigert sich einer tiefgehenden Ernsthaftigkeit. Hier will nicht erleuchtet, sondern unterhalten werden, durch intelligent erzählt, aber auch mit mehr als nur einem Augenzwinkern.
Das Besondere an Jodorowskys Arbeit, hier speziell im Incal-Universum ist die ungewöhnliche Dichte an Einfällen, auch absurden Ideen, manchmal sogar wahnwitzig zu nennen. Das ist, will man einen Vergleich ziehen Barbarella zum Quadrat. Dafür braucht es einen Zeichner, der diesen Wahnwitz entsprechend umzusetzen versteht, auch mit der nötigen Ernsthaftigkeit, damit der Wahnwitz umso besser ins Schwarze trifft. Jose Ladrönn kann als künstlerischer Pedant bezeichnet werden. Der Zeichner überlässt nichts dem Zufall. Einzelheiten bildlich umzusetzen, ist hier Programm.
Die Spielfläche, die Jodorowsky ihm bietet, einerseits durch die Ursprungsserie John Difool vorgegeben, ist gigantisch. Und so verwundert es nicht, dass die Bilder besonders beeindruckend werden, wenn Ladrönn sich über die Planetenoberfläche ausbreiten und Massenszenen generieren kann. Gute Maschine gegen böse Maschine. So lautet die Überschrift im Hintergrund. Entsprechend sind die Bilder eine Pracht der Gegensätze: Metall gegen biologische Vielfalt. Und letzteres ist wörtlich zu verstehen. Ladrönn zeigt einen außergewöhnlichen Zusammenprall in seiner feinen, sehr diffizilen Zeichenweise, der erst wieder Luft zum Atmen lässt, wenn Jodorowsky die Handlung in mystische Realitäten lenkt und die vier John Difool sich treffen.
Tears of Gold: Eine Kurzgeschichte zum Schluss, klassisch erzählt von Jodorowsky, bildgewaltig von Ladrönn inszeniert, bietet einen gänzlich anderen Blick auf die Macher und ihre Fantasie: Südamerikanisch phantastisch, mit jenem melancholischen Flair, das sich manchmal auch in Geschichten eines Gabriel Garcia Marquez oder vergleichbaren Autoren wiederfindet.
Ein Leseerlebnis für Fans des INCAL wie auch für Freunde von außergewöhnlicher Science Fiction. Außerordentlich prächtig gestaltet. 🙂
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Freitag, 08. Juli 2011
London Donovan ist ein Abenteurer, der bereits viel gesehen hat auf der Welt. Sein neues Expeditionsziel, die Auffindung von Big Foot, der unheimlichen Kreatur, die verwackelten Filmen und Fotos auftaucht, scheint ihm doch etwas merkwürdig zu sein. Wolfgang Feiersinger jedoch, ein reicher alter Mann, der sich der Aufklärung jener Geheimnisse verschrieben hat, weiß den Abenteurer zu überzeugen, dass eine Nachforschung Erfolg haben könnte. Kurz darauf ist das Team am Werk. In Kalifornien, Willow Creek, in einer Gegend, die sich selbst auf die Fahne geschrieben hat, Big Foot Territorium zu sein, startet die Suche. Dort angekommen, sind die Einheimischen allerdings gar nichts begeistert von den Neuankömmlingen und die ersten Schwierigkeiten deuten darauf hin, dass sich dieses Verhalten auch nicht ändern wird.
Einzelbände finden sich seltener auf dem Albenmarkt. Ein so genanntes Spin-off hat es da schon leichter, besonders da die Ursprungsserie CARTHAGO Fragen offen lässt, die im Rahmen der Originalhandlung nicht beantwortet werden. Der Hundertjährige aus den Karpaten, ein mächtiger und reicher Industrieller, bei dem der Verdacht nahe liegt, dass er tatsächlich 100 Jahre alt ist (oder älter) hat sich der Erforschung von Geheimnissen unseres Planeten verschrieben. Im CARTHAGO ADVENTURE gilt es in der vorliegenden Episode Bluff Creek die Frage zu klären, ob es den mysteriösen Big Foot wirklich gibt oder gegeben hat.
Big Foot und Wendigo: Die Geschichte beginnt mit einem Prolog, angesiedelt im Jahre 1924, beantwortet diese Frage für den Leser sehr schnell. Ob es den Akteuren gelingt, diese Frage zu klären, bleibt sehr lange offen. Die Geschichte passt gut in eine (kleine) Genrewelle, die mit den Jahren mal höher, mal niedriger verläuft. Nach Zeiten regelrechter Hysterien, was die großen Geheimnisse unserer Zeit anbelangt, finden sich in Film, Roman und Comic derlei Themen wieder etwas häufiger. Beispielhaft seien hier Troll Hunter oder auch Big Foot von Rob Zombie genannt. Obwohl thematisch ähnlich gelagert, lässt sich Zombies Herangehensweise nicht sehr mit Becs Erzählung vergleichen.
Christophe Bec setzt deutlich auf den geheimnisvollen Aspekt der Kreatur. Sicherlich gibt es Gewalt, doch diese wird cineastisch angeschnitten, sie geschieht schnell und meist stark aus dem Augenwinkel heraus. Ähnlich verhält es sich mit den Ansichten von Endresultaten solcher Ausbrüche. Dies darf entsprechend gut angerechnet werden, denn so bleibt es nicht nur spannend, sondern die eigene Fantasie dichtet sich ihren Teil dazu.
Christophe Bec entwickelt die Geschichte durch seine Charaktere, vor allem durch den eher ungewöhnlichen Hundertjährigen der Karpaten, der nicht unbedingt sympathisch, dafür aber sehr interessant ist. Seine Person lässt sich schon selbst in jene Rätsel einordnen, die er so gerne erforscht. Er besitzt ein einnehmendes Wesen, ein gewisses Charisma, ist hartnäckig und hat Geheimnisse, die er sorgsam vor seinen Angestellten, den Männern und Frauen, der von ihm bezahlten Expedition, verbirgt. Das ist die eine Seite der Medaille, die fast ausreichend wäre, um die Geschichte allein zu tragen. Aber Bec ist inzwischen derart versiert, dass er mit leichter Hand noch weitere Geheimnisse einstreut. Und nicht alle werden gelöst. Auch das ist eine Masche von ihm, aber keine schlechte.
Grafisch ist Realismus und bestes Handwerk angesagt: Der Zeichner und Kolorist Jaouen Salaün gibt dem Realismus in seinen Bildern den Vorzug und koloriert in einer Technik, die im Endergebnis an den Farbauftrag von Aquarell und Marker erinnert und einen Fotorealismus zu erreichen versucht. Die Bilder schaffen einen cineastischen Effekt oder wenigstens einer sehr gut gedrehten Fernsehserie. Vor einer Kulisse der Natur werden die Figuren stets bestens und atmosphärisch stimmig ausgeleuchtet. Nachts wird es unheimlich, sogar dämonisch. Tagsüber wird der Leser normale Natur erkennen, aber auch den Trick, mit dem es Jaouen Salaün etwas verwunschen aussehen lässt. Optisch legt der Zeichner die Messlatte derart hoch für eine Comic-Publikation, dass man sich mehr Arbeiten von ihm wünscht.
Ein abgeschlossener Band mit einem klassischen Mystery-Abenteuer, spannend von Christophe Bec erzählt, absolut hervorragend von Jaouen Salaün illustriert. 🙂
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Link: salaunjaouen.canalblog.com (Blog von Jaouen Salaün)
Kinder, die sich nicht ausstehen können, befinden sich auf einer Reise, auf die sie keine rechte Lust haben. An Bord ein Angehöriger eines Volkes, der ihnen zu Diensten sein soll und ein Roboter, der zwar gute Ratschläge gibt, auf die aber keiner der hoch gestellten Sprösslinge hören will. Das kann nicht gut gehen. Stimmt. Aber eigentlich stimmen die Voraussetzungen. Das Raumschiff ist ein außerordentlich gutes, auch rasantes, nur ist die kleine Pilotin sehr übermütig (na, als Tochter des Diktators darf sie das vermutlich) und guten Ratschlägen (wie erwähnt) nicht zugänglich. Und so landen alle in einer Galaxie, die nicht zum Imperium gehört. Schlimmer noch: Vor Generalissimus Hizatte, dem Diktator, fürchtet sich dort niemand. Auch die Jugendlichen müssen sich schnellstens damit abfinden, dass vorerst niemand zu ihrer Rettung herbei eilt.
OGREGOD: Eine Macht, die sich bislang nur durch ihre Diener zeigt. Diese jedoch sind bereits derart stark und nicht weniger hochnäsig als der Diktator, so dass die Fronten nur verhärten können. Alejandro Jodorowsky ist ein Erzähler mit viel Humor, mal tiefschwarz, mal albern, mal sehr intelligent. Hier ist es eine Mixtur aus allem und auch ein sehr freundlicher Humor. Die Grundvoraussetzung (Kinder stranden weit entfernt und ohne Hilfe) erinnert an Zwei Jahre Ferien von Jules Verne. Andere Anleihen finden sich in der Gestaltung der Gesellschaftsstruktur: Der kleine Diktator könnte der kleine Bruder des großen Diktators sein, der so genial von Charlie Chaplin verkörpert wurde.
Zwei Klassen: Zweibeiner und Vierbeiner. Letztere sind ebenso mit zwei Armen gesegnet wie alle anderen. Doch zu allem Überfluss ist ihre Haut hellblau. So wird die Kennzeichnung der Andersartigkeit noch größer. Die Vierfüßler sind eine Arbeitskaste und ganz offensichtlich, so wie Jodorowsky sie schildert, die vernünftigen intelligenten Lebewesen dieses Planeten. Leider werden sie völlig unterdrückt.
Zoran Janjetov zeichnet diese Arbeiterkaste, in deren Hinterkopf bereits der Aufstand geprobt wird, äußerst realistisch (von den vier Beinen einmal angesehen), während die tatsächlich Herrschenden zu Karikaturen verkommen. Dekadenz, geistige Armut, Intoleranz, Herrschsucht, Völlerei und einige schlechte Eigenschaften mehr: Für nahezu jedes wird sich ein Gesicht in dieser Gesellschaft finden lassen. Der Hintergrund des Ganzen ist eine glatte, saubere Welt, formschön durchgestylt, allerdings nicht sehr farbenfroh, sondern auf gedeckte Farbtöne reduziert. Blickt man allerdings hinter die Kulissen wird es schmutzig. Dort wo die Arbeiter an Raumschiffen werkeln, Schlachtkreuzer, die nach Aussage des Diktators eine Länge von 50 Kilometern erreichen können, ist es rostig, matschig, unangenehm.
Der Planet, auf dem die Kinder schließlich stranden, ist eine scheinbar lebende Welt. Sie ist gefährlich, wenn sie es für notwendig hält, wenn sie die Kinder in eine für sie genehme Richtung steuern will. Es ist ein Parcours, der zur Zusammenarbeit und zum Erwachsenwerden einlädt. Natürlich hat keines dieser von Jodorowsky besonders hochnäsig entworfenen Kinder eines dieser Ziel nötig. Schneller, besser, mehr zu sein, war bisher die Prämisse ihrer Herkunft.
Schließlich stehen sich zwei Szenarien gegenüber: Die Kinder auf ihrem Planeten und die Eltern in der Heimat. Jähzorn steht einen wirklich langsam aufkeimenden Zusammenwachsen gegenüber. Dank der großzügig angelegten Bilder von Zoran Janjetov, die sich jeglicher Einengung verweigern, wird diese (manchmal etwas abgedrehte) Science-Fiction-Geschichte zu einem Erlebnis.
Im Bereich von Jodorowskys Comic-Schaffen im Science-Fiction-Genre ist OGREGOD bisher ein Höhepunkt. Sicherlich nicht nicht so dicht wie der INCAL, dafür klarer, strikter erzählt, sehr humorvoll ausgeschmückt und von Janjetov zu einer optischen Perle gemacht. Sehr schön. 🙂
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Montag, 04. Juli 2011
Seit die Hälfte von Colbys Schädel mittels Metall und Computerschaltkreisen rekonstruiert worden ist, ist er nicht mehr der Alte. Man könnte ihm zugute halten, dass er verletzungsbedingt noch eine gewisse Restwut in sich trägt, die er nur zu gerne an dem auslässt, den er für sein Missgeschick verantwortlich macht. Tony Chu muss sich erst mit diesem Verhalten anfreunden, so schwierig es ihm auch fällt. Andererseits sind Tony Handgreiflichkeiten nicht fremd. Er weiß sich seiner Haut durchaus zu wehren und legt dabei nicht selten Verhaltensweisen an den Tag, die auch in seiner seltsamen Fähigkeit begründet liegen. Nicht mehr richtig essen zu können, kann auf die Dauer an die Nerven gehen.
Neue Feinde, alte Freunde: Agent Tony Chu kann sich nur kurz an seinem alten Partner erfreuen, der nun endlich wieder diensttauglich ist. Ausgestattet mit einigen hochmodernen Implantaten hält sich sein Kollege Colby nicht umsonst für eine Inkarnation des 6-Millionen-Dollar-Mannes (im Spaß natürlich). John Layman hält sich nicht lange mit Zitaten auf, allerdings kennt er seine Genres: Abgedrehte Science Fiction, Klamauk, Mystery, Thriller, Zeichentrickserien und vieles mehr. Laymans Held, Tony Chu, ein Mann, der aus einem Geschmack das Wesen und die Herkunft eines Tieres, eines Menschen herauslesen kann, hat ein großes Problem: Die Sinneseindrücke, die er empfängt, lassen seine Speisekarte enorm schrumpfen. Nicht auszudenken, was geschähe, wüsste er jedes Mal, wo der Koch seine Finger hatte, bevor er diesen zum Probieren eintunkte.
Als Sonderling ist er bei seinem Vorgesetzten nicht sehr beliebt. Sein Bruder, ein bekannter Koch, mag Tony auch nicht besonders, da er als Symbol für die Begrenzung des Speiseplans steht. Als Angehöriger der FDA, der amerikanischen Lebensmittelüberwachungsbehörde, ist Tony Chu noch weniger beliebt, seit die Vogelgrippe das Verzehrverbot von Hühnchen notwendig machte und strikt durchgesetzt wird. Auf dem Schwarzmarkt wird Hühnchen hoch gehandelt und verwundert es nicht, welche Möglichkeiten eine Frucht bieten würde, die von ihrer Konsistenz und ihrem Geschmack her alle Vorteile des Hühnchens haben würde.
John Layman nimmt die immer wieder aufkeimende Hysterie im Lebensmittelbereich gehörig auf die Schippe. Man fühlt sich an jene Szenen erinnert, als Sol Roth in Jahr 2022 … die überleben wollen voller Verzückung ein Gulasch zubereitet, weil es so selten geworden ist. In Zeiten künstlicher Verknappung und Verbraucherzurückhaltung durch Vogelgrippe, Rinderwahn, Schweinepest, in Zeiten, da selbst Pflanzen nicht mehr sicher sind, Stichwort EHEC, trifft Layman mit seiner Geschichte ins Schwarze. Aber ihm genügt es nicht, das Thema nur leicht zu ironisieren. Layman legt noch eine Agentengeschichte und eine scheinbar weltweit umspannende Intrige obenauf.
Rob Guillory, Zeichner und Kolorist in Personalunion, vermittelt die verschiedenen Arten von Humor, die hier zu finden sind, auf eine perfekte cartoonartige Weise. Ob brachial, leicht, hintergründig oder auch die kleine Überraschung nebenbei. Eine Frucht, der Hühnchenersatz, schaut aus, als habe jemand ein Alien-Ei mit Tentakeln versehen. Der berühmte Diktator südamerikanischer Länder (da tauchen immer wieder welche auf) wird hier durch den Gouverneur gründlich karikiert.
Guillory übertreibt seine Figuren gern, eine Technik, die insbesondere bei Cartoons sehr beliebt und schon lange bekannt ist, im Comic-Bereich seltener auftaucht. Ein besonderes Merkmal ist die Gegenüberstellung drastischer Formen: Dick, dünn, schlank, fett, kantig, weich, groß klein und vieles mehr. Das kann in einer Figur geschehen, aber auch in der Konstellation verschiedener Charaktere zueinander. Innerhalb einer Figur betrachtet, ist hier der Gouverneur ein schönes Beispiel. Kleiner Körper, riesiger Kopf, noch größere Augen, winziger Bart. Zwei Charaktere, die hier regelrecht aufeinanderprallen, sind Tony Chu und Lin Sae Woo mit ihrer Hommage an die Aufzugschlägerei in Terminator SCC. Layman und Guillory haben einen Humor, der sich nicht festlegen lassen will.
Ein fetziger Spaß, die vordergründig den Agentenalleingang von Tony Chu verfolgt, während hintergründig ein roter Faden ein großes Geheimnis aufbaut. Durch den Ortswechsel entstehen viele neue Facetten, leicht anarchisch, komisch, spannend und kurzweilig. Auf Augenhöhe mit Serien wie Umbrella Academy, nur noch etwas überdrehter. 🙂
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Samstag, 02. Juli 2011
Frauen lassen sich nichts gefallen, schon gar nicht im kleinen Dorf Notre-Dame am See. Das hätte sich Marceau überlegen sollen, bevor er mit Marie ins Bett stieg. Clara, die Gehörnte, hat keine Probleme damit, ihrem Marceau als Ausdruck ihrer Enttäuschung die Faust mitten auf die Nase zu platzieren. Gegenüber Marie, der alsbald regelrecht vorgeworfen wird, diese Affäre angezettelt zu haben, verhält sie sich stiller, aber noch tiefer enttäuscht. Ein Mann ist ein Mann, aber eine Frau hätte es besser wissen sollen. Mehr noch: Eine Frau hätte ihre Triebe außerdem besser im Griff halten sollen. Niemand im Dorf sagt es offen, doch die Reaktion fällt entsprechend aus. Marie wird zur unerwünschten Person. Und was niemand erwartet hätte, geschieht: Marie nimmt diese Abneigung ernst.
Das Nest: Neudeutsch betrachtet, ist dieser Begriff heutzutage eher negativ besetzt. Es wirkt altbacken, hinterwäldlerisch. Früher war es eher heimelig. Ein Nesthäkchen wollte besonders umsorgt werden. Wer ein Nest baute, wollte sesshaft werden. 1925 kommt der Film Goldrausch von Charlie Chaplin in die Kinos. Es ist die Zeit, in der Marie nach Montreal fährt, weil dieses Nest ihr die Heimat verwehrt, weil sie mit einem jungen Mann ins Bett gegangen ist, der einer anderen bestimmt war. Moralvorstellungen brechen über Freundschaften zusammen. Moralapostel schwingen sich auf, um Gericht zu halten. Echte Freundschaften sind nicht stark genug, damit eine schützende Mauer gegen diese Anfeindungen entstehen kann. Marie verlässt ihr Zuhause, das Nest.
Montreal: Die fünfte Episode aus der Reihe Das Nest mit diesem Titel bringt einen außerordentlichen Umbruch, waren die Veränderungen bisher doch eher schleichend. Begann die Reihe mit dem Tod von Maries Ehemann, folgte die Bekanntschaft und Freundschaft mit Serge, den Marie vergeblich lieben lernte, so wird Marie nun dahin getrieben, alles hinter sich zu lassen. Das Nest bedeutet Sicherheit, aber auch Eintönigkeit. Marie, die einen für die Gemeinschaft so folgenschweren Fehler begangen hat, führt darüber hinaus den Dorfladen. Sobald sie dem Dorf und dieser Versorgungsschnittstelle den Rücken kehrt, findet sich niemand, um diese Lücke zu füllen. Serge betätigt sich lieber als Koch, denn als Ladenbetreiber. Außerdem hat er kein Automobil, mit dem er Nachschub für den Laden holen kann. Den einzigen Wagen hat Marie bei ihrer Abreise mitgenommen.
Regis Loisel und Jean-Louis Tripp, die hier als Autoren und Zeichner gleichermaßen arbeiten, bilden hier ein ungemein gut aufeinander abgestimmtes schöpferisches Duo. Regis Loisel zeichnet vor, Jean-Louis Tripp übernimmt die abschließende Feinarbeit. Sieht man einmal davon ab, dass bereits Loisels Vorzeichnungen schon so gut sind, dass sie für den Comic zu gebrauchen gewesen wären, ist hier eine Comic-Reihe entstanden, die dem Leser die Zeit für eigene Entdeckungen gibt und auch zumutet. Heißt: Loisel und Tripp nehmen ihren Lesern das Denken nicht ab. Sie sind einerseits meisterhafte Erzähler, andererseits pflegen sie auch das Weglassen. Durch das Gezeigte und Erzählte fügt sich das Weggelassene hinzu.
Doch selbst das Offensichtliche ist heiter und anrührend, auch nachdenklich. In dieser Geschichte, angesiedelt im Kanada der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts geht es nicht nur um die Bewältigung des täglichen Lebens mit den Einschränkungen jener Zeit, sondern auch um Themen wie Erfülltes Leben, Liebe, Tod, Sexualität im Allgemeinen, Homosexualität im Besonderen, Integration. Das Nest ist ein Schmelztiegel an zeitlosen Themen. Loisel und Tripp entwerfen hier einmal mehr ein Völkchen, liebenswert, allzu menschlich und sehr echt.
Ihre Art zu zeichnen, die leichte Karikatur in den Figuren, die manchmal zur näheren Bestimmung taugt, manchmal auch völlig täuscht, kann den Leser nur noch mehr für diese Charaktere einnehmen. Tripp überarbeitet Loisels Bilder in weichen Bleistiftkonturen und Grautönen in vielen Schattierungen, bevor Francois Lapierre eine samtweiche Kolorierung dahinter aufträgt. Der entstehende Eindruck ist eher märchenhaft als realistisch.
Eine wunderbare Fortsetzung mit gefestigten Charakteren: Deshalb ist die Kenntnis der bisherigen Bände ein absolutes Muss. Wer allerdings bis hierher am Ball geblieben ist, erlebt eine sehr menschliche Geschichte, die mit sehr viel Herz erzählt und gezeichnet worden ist. Eine Ausnahmeserie! 🙂
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Freitag, 01. Juli 2011
Cole glaubt nicht, dass ein Mann wie Franklin ein gutes Bandenmitglied abgeben würde. Der Besuch in der psychiatrischen Anstalt gibt ihm recht. Franklin, angetan mit einer Zwangsjacke, untergebracht in einer Gummizelle, mittels Medikamenten beruhigt, äußert bei seinem kurzen Erwachen, er wolle die Gang gerne räuchern. Cole kann sich denken, was danach folgen soll und er hat keine Lust, auf Franklins Teller zu landen. Doch der Coup erfordert die Zusammenführung der alten Gang, eine Grundvoraussetzung des Auftraggebers. Ein Gangster war schon immer am besten mit Geld zu zwingen, weshalb auch die Aufnahme von Franklin in die Bande sehr bald schon kein Diskussionsthema mehr ist.
Eine Bande, ein Plan, ein Coup, ein Verräter. Und eine Mumie. Die beiden Autoren Benjamin Carre (auch als Zeichner hier tätig) und Mathieu Mariolle bringen zuallererst einmal die Gang wieder zusammen (nicht die Band). Nach einem Vorfall vor einigen Jahren zerfiel die Bande. Ihre Zusammenführung ist mühselig. Nicht jeder ist gleich mit Begeisterung bei der Sache. Doch der Auftraggeber verlangt diese Zusammenstellung.
SMOKE CITY: Der Titel mag zunächst Erinnerungen an Themen wie Sin City wecken. Inhaltlich ähnelt die Ausgangskonzeption einigen Kriminalgeschichten, im Comic-Bereich ist es zum Beispiel Break Point. Optisch entführt bereits das Titelbild in kühle, alte Schwarzweißgefilde, irgendwo nach Metropolis (nicht jenes von Superman. Mag die abgebildete Technik auch eher den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts zugeordnet werden, so ist die Atmosphäre doch so getroffen, dass der Eindruck entsteht, James Cagney, Edward G. Robinson oder Humphrey Bogart kämen gleich um die nächste Ecke.
Wer die Online-Galerie von Benjamin Carre betrachtet, wird sehr schnell merken, dass der Illustrator in den phantastischen Themen, im Kino, in Kunst und Popkultur zu Hause ist. Und er ist Perfektionist. Weder die Ansichten dort, noch die Zeichnungen die hier im ersten Teil (eines Zweiteilers) von SMOKE CITY vorliegen, lassen daran einen Zweifel. Carre schickt seine Leser auch auf Entdeckungsreise.
Carmen, die Frau, die alle Mitglieder der Bande wieder zusammen bringen soll, ist eine realistische Version von Jessica Rabbit. Moe, der Technikfachmann, ist ein Zwilling von Hans Liberg. Der Auftraggeber könnte ein Bruder des Bösewichts aus Poltergeist 2 sein. Der erzählende Hauptdarsteller Cole ist eine Mischung aus David Boreanaz und Michael Madsen. Ein Buick Regal, so wie Kojak ihn fuhr, wird zum Bandenfahrzeug.
Die Bilder sind ein wichtiger Bestandteil der Geschichte. Nicht ungewöhnlich in einem Comic, sollte man sagen, aber es gibt viele Unterschiede bei der Gestaltung. Manchmal sind Bilder auch nur auf eine Handlung aufgesetzt. Manchmal funktioniert das eine ohne das andere nicht, so wie hier. Benjamin Carre, der nicht nur zeichnet, sondern die Handlung zusammen mit Mathieu Mariolle (Shanghai) entworfen hat, zeigt SMOKE CITY als düster gleißende Betonwüste. Schriftzüge lockern die Steinfassaden schlank und chromartig auf. Nur wenige Orte werden deutlich bunter: Chinatown und die Bibliothek des Auftraggebers.
Interessanterweise werden Carres Bilder grundsätzlicher feiner, je totaler der Bildausschnitt ist. Je größer und naher die Kamera heranfährt, umso gröber wirkt der Farbauftrag. Carre arbeitet gerne mit einem milchigen Farbauftrag und bringt einen Effekt wie von Kreide und sich überlappenden Markern hervor. Struktur wird mit feinen, teils erst auf den zweiten Blick wahrnehmbaren Texturen oder besonderen Sprühmustern geschaffen. Manche Bilder, insbesondere von Räumlichkeiten oder Straßenzügen, erhalten so eine sehr schöne Tiefe.
Eine Gangstergeschichte, die mit Überraschungen den klassischen Aufbau durchbricht. Gleichzeitig wird eine mysteriöse Atmosphäre aufgebaut. Toll durch Benjamin Carre illustriert. Außerdem: Der erste Teil eines Zweiteilers. Bedeutet: Straff erzählt, pointiert. Prima. 🙂
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Link: www.blancfonce.com (Online-Galerie von Benjamin Carre)