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Comic Blog


Mittwoch, 13. Juli 2011

Die Herren von Cornwall 2

Filed under: Abenteuer — Michael um 10:41

Die Herren von Cornwall 2 - Das Patenkind der FeenDie Bogenschützen des Schattens: Seit König Mark die Macht über Cornwall verloren hat, geraten seine Anhänger immer häufiger in Hinterhalte. Tückische Bogenschützen bringen die Eindringlinge und vermeintlichen Kollaborateure dazu, sich nie sicher zu fühlen. Allmählich werden die Angriffe zu einer Last, die auch bei Hofe diskutiert wird. Eine Lösung hingegen, wie man der gefährlichen Feinde habhaft werden kann, hat niemand parat. Selbst Gloredell, die Fee, die zuvor noch im Geheimen agierte, und nun offen mit ihrer Heerschar durch das Land reist, wird zum Ziel eines solchen Angriffs. Erfolgsverwöhnt wie der Schütze bislang war, muss er nun doch vor der Macht der Anderen Welt kapitulieren.

Die Jahre sind vergangen. Cornwall erträgt den neuen Herrscher, liebt ihn aber nicht. Bogenschütze ist außerdem nicht gleich Bogenschütze. Intriganten benutzen die moderne Legende von Rächern, um sich selbst einiger unliebsamer Gegner zu entledigen. Sylvain Cordurie beleuchtet eine verzweifelte Situation im Umfeld König Marks, in der die Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit regieren.

Eine Legende: Tristan und Isolde. Bei Liebenden denkt der Leser vielleicht sofort an die typischen Muster: Sie lieben sich, dürfen aber eigentlich nicht. Hier lieben sie sich nicht. Isolde, Tochter von König Duncan, ist ein eiskaltes Biest. Ihr erstes Aufeinandertreffen mit Tristan ist alles andere als von Herzlichkeit geprägt. Würde Tristan an dieser Stelle der Geschichte gestorben sein, so hätte sie ihm keine Träne nachgeweint.

Die großen Schlachten sind erst einmal vorüber. Das Menschliche steht im Vordergrund, Beziehungen werden ausgelotet. Leute wie König Mark erfreuen sich fortwährender Demütigungen und können sich nicht wehren. Die einzigen Kämpfe, die noch ausgetragen werden, finden sich allenfalls in Zweikämpfen, haben aber nicht weniger Bedeutungskraft als die großen Auseinandersetzungen. So kann sich Zeichner Alessio Lapo auf die Menschen konzentrieren. Verschiedene Gespräche und Szenen sind sehr wichtig für den weiteren Fortgang der Geschichte: Isolde als Braut von König Mark, der sich von ihr eher verspottet fühlt. Gloredelle, die König Mark mit der Aussicht auf die Andere Welt lockt und einen Anblick bietet, den kein Mensch zuvor sah.

Es wird etwas zauberhafter, menschlicher. Aber nicht romantischer. Obwohl Alessio Lapo, mit Unterstützung des Digikore Studios auch Kolorist hier tätig, dem Leser einen Blick in die Andere Welt gestattet, so ist selbst dieser Moment eine Bedrohung. Zwar hat ein Wechsel der Koloristen stattgefunden hat (Olivier Heban, Kolorist im ersten Teil, hat nur noch das Titelbild gestaltet), bemerkt man keinerlei Veränderung. Die optische Linie wird beibehalten. Besonders interessant wird es, wenn die Natur mitspielt. Der Leser wird diese Anmerkung verstehen. Es wäre schön gewesen, hätte Sylvain Cordurie noch mehr Szenen dieser Art eingefügt, allein um die Macht von Gloredell zu unterstreichen.

Letztlich zeigt sich aber auch, dass Hochmut der Macht innewohnt und sich so ein Möglichkeit des Sturzes ankündigt. Beharrlichkeit bietet schließlich den Ansatzpunkt zum Angriff, der zum Anfang des Endes wird. So wird das Finale des zweiten Bandes optisch rasant und dramatisch geschildert.

Langsam baut Sylvain Cordurie eine unheilvolle Stimmung auf. An dieser Stelle scheint es noch mehr als fraglich, wie Tristan und Isolde zueinander finden sollen. Dicht erzählt, schön gestaltet. Gutes Historienabenteuer und prima Sagenfutter. 🙂

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