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Comic Blog


Sonntag, 26. September 2010

Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud 8

Filed under: Cartoon — Michael um 20:14

Die  gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud - Buch 8Ruchlose Machenschaften: In einer Badewanne zu baden, schadet Ihrer Gesundheit. Oder besser: In einer bestimmten Badewanne zu baden, schadet Ihrer Gesundheit. Denn möglicherweise verschwinden Sie hierdurch, durch den Abfluss nämlich, und landen … nun, ja, ganz woanders eben. Isnogud, der schon mehrmals mit magischen Gegenständen versuchte, sich seinen Traum zu erfüllen (na, was schon), möchte gerne den Kalifen in die Wanne einsteigen und verschwinden sehen. Aber wie soll er den Beherrscher der Gläubigen dazu bewegen? Man sieht Isnogud selten sprachlos, doch als Harun al Pussah, der Kalif, ein Bad eingelassen haben möchte, geschieht genau das. Wenigstens ganz kurz.

Blick zurück ohne Zorn: Zäumen wir das Pferd einmal von hinten auf. in Isnoguds Rückkehr, dem dritten der vorliegenden Alben in diesem Sammelband, stellten sich Rene Goscinny und Jean Tabary eine ungewöhnliche Frage: Was geschieht eigentlich nach dem Schluss eines Abenteuers?

So oft der Leser Isnogud nach einem vollendeten Abenteuer verließ, so oft sah er in einer Art Bedrängnis. Verflucht, auf der Flucht, verwandelt, verbittert, traurig, kurzum, irgendwie schien er aus derlei Situationen eigentlich nicht mehr herauskommen zu können. Und dennoch: Im nächsten Abenteuer war Isnogud wieder in alter Frische unterwegs, um seinen langgehegten Wunsch zu erfüllen: Kalif anstelle des Kalifen zu werden!

So darf der Leser nun in kleinen Episoden an das Ende verschiedener Abenteuer springen und erleben, wie Isnogud aus seinem Malheur entkommt? Natürlich nicht! Goscinny und Tabary lösen zwar eine Situation auf, aber sie schicken ihren Helden gleich in die nächste Grube. So ist am Ende nichts gewonnen, bis auf eine Sache: Die Lachmuskeln des Lesers werden in dieser Kürze perfekt strapaziert. Da kein ausuferndes Erzählen möglich ist, wurde jede kleine Geschichte vollkommen auf den Punkt gebracht. Da kann es passieren, dass (weil es so viel Spaß gemacht hat) das neue Ende einer Geschichte noch einmal vollendet wird.

Bestes und kuriosestes Beispiel: Isnogud, der infolge einer Verwandlung zu einem hässlichen Hund wurde, wird zu einem hässlichen Baby und daraufhin zu einem … Isnogud hat die Fähigkeit, sich nicht nur immer in Teufelsküche zu bringen, sondern sich auch noch häufig im Kreis zu drehen.

Die beiden ersten Alben, mit längeren Erzählungen und komplett von Jean Tabary in Wort und Bild gestaltet, starten mit einem Titel, der kaum glaubhaft scheint: Endlich Kalif?! Isnogud lässt sich in einem Moment der Schwäche zu einer unbedachten Äußerung hinreißen. Er will nicht mehr Kalif werden. Leider wird er dabei gehört. Das Problem: Isnogud war als Nachfolger des Kalifen vorgesehen, Nun muss ein Ersatz gefunden werden.

Auf dieser Basis kreiiert Tabary Verwicklungen in Serie, indem er Isnogud auf die Brüder des Kalifen treffen lässt, die nun wieder eine Chance haben, auf den Thron zu kommen. Tabary ist inzwischen derart versiert am Werke, dass es einen gewohnten Blick auf die Geschehnisse bei Hofe gibt. Allerdings besonders hervorzuheben sind hier die Bemühungen des Kalifen, einige Kilo zu verlieren. Die sportlichen Aktivitäten sind nicht dazu angetan, wirklich zu einer besseren körperlichen Befindlichkeit beizutragen, dafür strapazieren sie die Lachmuskeln umso mehr.

Viele in sich sehr runde und geschlossene Geschichten um Isnogud. Eine Menge neuer Ideen bereichern das Universum, von Goscinny und Tabary geschaffen, teilweise sogar mit bühnenreifen Szenarien. Perfekte Komödie! 🙂

Die gesammelten Abenteuer des Großwesirs Isnogud, Buch 8: Bei Amazon bestellen

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