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Comic Blog


Freitag, 23. Juli 2010

Heiligtum 1 – USS Nebraska

Filed under: SciFi — Michael um 18:00

Heiligtum 1 - USS NebraskaBerlin, Frühjahr 1945. Die Rote Armee überrennt die deutsche Hauptstadt. Das Dritte Reich liegt in Trümmern. Der Gegner musste endlich in die Knie gezwungen werden. Aber einigen Russen geht es um viel mehr als das. Als die Soldaten in unterirdische Hallen eindringen und auf sumerische Schriftzeichen stoßen, ist das Erstaunen groß. Die seltsame Statue, die sich ihnen kurz darauf präsentiert, vollendet die Verwunderung und setzt eine fürchterliche Odyssee in Gang.

Im Jahre 2029: Die USS Nebraska, ein modernes us-amerikanisches U-Boot, gelangt an den Ort, an dem das russische U-Boot auf seiner Suche nach den Artefakten verschwand. Selbst nach so vielen Jahren ist die unterseeische Umgebung immer noch lebensgefährlich. Bald schon nimmt das Verhängnis seinen Lauf.

Xavier Dorison ist der Mann für das Phantastische. Aber Hier bewegt er sich stilsicher auf den Spuren eines Michael Chrichton (Sphere), eines Stephen Spielberg (Unheimliche Begegnung der dritten Art), Stephen King (Tommyknockers) und Brian de Palma (Mission to Mars). Hinzu kommen diverse U-Boot-Abenteuer, eine Spur Alien-Atmosphäre, ein wenig Russen-Mystik aus dem Zweiten Weltkrieg und gigantische Artefakte, die an vergangene südamerikanische Kulturen erinnern.

Der Aufbau der Geschichte ist sicherlich hier und dort inspiriert durch den Film, aber er kann auch Ähnlichkeiten zu anderen Comics nicht verhehlen. Die Atmosphäre, das Geheimnisvolle, das Mystische erinnert an Publikationen wie Der Schimpansenkomplex. Die erste Folge von Heiligtum mit dem Untertitel USS Nebraska nimmt sich sehr viel Zeit mit der Einleitung der gesamten Handlung. Wie immer bei solchen Geschichten lautet die quälende Frage: Wann gibt es endlich etwas Außerirdisches zu sehen?

Lange muss der Leser nicht warten. Ein geschickt gesetzter Appetizer sorgt für Neugier, bevor es aus dem Prolog, angesiedelt in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs, in die Neuzeit geht und ein modernes U-Boot in Tiefen vorstößt, in die kaum ein Mensch zuvor gewesen ist. Langsam entspinnt sich eine leise Gruselstimmung, Paranoia, bis die sprichwörtliche Bombe schließlich platzt.

Christophe Bec besetzt gerne Schauspieler. Die Gesichter, die hier auftauchen, machen aus diesem Wunsch kein Geheimnis: Jürgen Prochnow (als U-Boot-Kommandant), Scott Glenn (als U-Boot-Kommandant), Beau Bridges (als Sonar-Offizier), Bruce Willis und Nicolas Cage, Johnny Depp, William Hurt (mit dunklen Haaren und jünger) und einige, bei denen die Zuordnung etwas schwerer fällt. Nicht imemr ist die Ähnlichkeit offensichtlich. Manchmal verrutscht die Perspektive auch etwas, vielleicht dann, wenn keine entsprechende Vorlage zur Verfügung stand.

Dabei scheint er im Vorspann noch vermehrt auf eigene Kreationen gesetzt zu haben. Hier sind die Ergebnisse besser, allerdings auch aufwendiger. Die Technik, mit Bildern von Schauspielern als Vorlagen zu arbeiten, haben bereits andere Künstler verwendet. Der Effekt wirkt nur kurz, wenn er nicht zur Gänze durchgehalten werden kann. Wo Christophe Bec in jedem Fall punktet, ist seine Arbeit mit Räumen, wie auch mit Licht und Schatten. Gerade in den Unterwasserszenen, die länger hätten ausfallen können, ist die Wirkung immens und regt sehr die Phantasie an, denn es entsteht die quälende Frage: Wann gibt es noch mehr davon zu sehen?

Eine solide Erzählung von Xavier Dorison, der mit W.E.S.T. und Prophet bereits makellose Arbeiten ablieferte. Insgesamt gut gezeichnet, nicht immer sind alle Protagonisten vorteilhaft getroffen (aber beschweren wird sich von denen bestimmt niemand). Auf jeden Fall macht der Auftakt neugierig auf die Fortsetzung. Für SciFi-Fans einen Blick wert. 🙂

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