Zum Inhalt springen


Comic Blog


Dienstag, 24. März 2009

Marvel Monster Edition 30 – Secret Invasion

Filed under: Superhelden — Michael um 14:20

Marvel Monster Edition 30 - Secret InvasionTief im All setzt Nova seine Reise fort. Ständig auf der Suche nach Notrufen und Problemen, bei denen er helfen kann, erhält er eine furchtbare Nachricht: Galactus will an einer bewohnten Welt seinen Hunger stillen. Richard Rider alias Nova besitzt große Macht, doch gegen einen Galactus ist er hilflos. Selbst gegen dessen Herold, den Silver Surfer, kann er nicht bestehen. So bleibt für Nova nur noch eine einzige Möglichkeit übrig. Er muss bei der Evakuierung des Planeten helfen. Es bleiben nur wenig Zeit. In einigen Stunden wird der Planet zerstört und ausgebrannt sein. Doch sehr bald muss Nova feststellen, dass es mit einer Hilfsaktion nicht getan ist. Ein irrer Mörder nutzt die letzten Stunden des Planeten, um ungestraft töten zu können.

Die Wächter der Galaxie haben ganz andere Probleme. Eine Religionsgemeinschaft, die sich selbst Kirche der Wahrheit nennt, verbreitet ihre Lehre mit Feuer und Schwert. Leider beziehen die Kardinäle der Kirche der Wahrheit ihre Macht aus den zahllosen Gläubigen, so dass sie für das kleine Team nur mit Mühe zu schlagen sind. Viel früher als gedacht, müssen die Mitglieder der kleinen Gemeinschaft in einer Dyson Sphäre um das nackte Überleben kämpfen und dabei zu sämtlichen Tricks greifen, derer sie fähig sind.

Ms. Marvel hat die Probleme gleich vor der Haustür. Die Skrulls haben die Gesellschaft unterwandert. Mehr noch: Ein Skrull kopiert sie! Hat sie nicht schon genug damit zu tun, ihre Leute anzuleiten, ja, auch zu beschützen, muss sie außerdem beweisen, dass sie echt ist und nicht die andere.

Und Hercules? Auch die verschiedenen Götter haben bereits von der Invasion der Skrulls erfahren. Aber was sollen sie machen? Direkt eingreifen in den Kampf der Menschen gegen die außerirdischen Invasoren? Oder das Übel an der Wurzel packen? Irdische Götter aus unterschiedlichen mythologischen Hintergründen bilden eine schlagkräftige Gruppe und brechen auf in das Götterreich der Skrulls. Die Lösung ist einfach: Schlagt der Schlange den Kopf ab.

An allen Fronten finden innerhalb des Marvel-Universums Umwälzungen statt. Die Skrulls lassen ihre Masken fallen. Ein Satz wird geradezu zum Zündfunken: Er liebt dich … In den ersten Geschichten wird der Leser den Einfluss der Skrulls auf das Geschehen vermissen, denn weder Nova noch die Wächter der Galaxie sehen sich dieser Gefahr ausgesetzt. Im Gegenteil: Diese Gefahren scheinen noch größer zu sein. Andererseits sind diese Handlungen recht ausgeklügelt. Die Idee um einen Mörder, der sich im Chaos und am Chaos des Untergangs schadlos hält, ist sehr gut ausgedacht und umgesetzt. Dass sich dieser Mörder auch noch unter der Nase von Galactus versteckt hält, gibt der Geschichte die besondere Würze.

Wer als SciFi-Fan den Handlungsauftakt zu den Wächtern der Galaxie liest, wird sich sofort heimisch fühlen. Eine Spur Perry Rhodan und eine Prise Warhammer 40.000 mit Superhelden als Beilage bringt richtigen (ungewohnten) Schwung in das Marvel-Universum und man (also ich) fragt sich unwillkürlich: Warum hat Marvel diesen Schritt nicht schon früher in dieser Form gewagt? Denn ausgerechnet diese unerwartete Geschichte, die auch einen Hauch Fantasy mitbringt und aus dem so häufig starren Marvel-Korsett ausbricht, ist eine in jeder Hinsicht absolut positive Überraschung.

Überraschungen setzt es auch bei Ms. Marvel. Skrull-Mischungen kennt der Leser des Marvel-Universums schon aus alten Tagen. Ein Beispiel ist der Super-Skrull. Eine Mixtur aus Colossus und Nightcrawler ist da schon außergewöhnlicher, auch sehenswert. Überhaupt muss sich keine einzige Episode in diesem band hinter einer anderen verstecken. Sicherlich gibt es Zeichner oder Grafiken, die ein jeder Fan besonders bevorzugt, aber hier sind ausnahmslos Künstler versammelt (auch Inker und Koloristen), die ihr Handwerk über die Maßen verstehen.

Wellington Alves zeichnet das Nova-Abenteuer. Dank einer glasklaren und leuchtenden Farbgebung ist daraus ein richtiger Augenschmaus geworden. Galactus sah selten so gut aus. Tolle Weltraumszenen, wunderbare Aliens und eine Menge optischer Action runden das Abenteuer ab. Dan Abnett war außerdem als Co-Autor der Geschichte tätig. (SciFi-Fans wird Abnett von Warhammer her ein Begriff sein.)

Paul Pelletier verleiht den Wächtern der Galaxie ihre Gesichter und schickt sie auf eine grafische Reise, die so aussieht, als sei Pelletier bei Alan Davis in die Lehre gegangen. Pelletier zeichnete sich bereits quer durch das Marvel-Universum und konnte mit der Crossgen-Serie Negation eine tolle Arbeit im Genre Space Opera abliefern. Obwohl seine Arbeiten grundsätzlich einen guten Eindruck hinterlassen, scheint sich hier ein Gebiet herauszukristallisieren, das ihm besonders gut zu liegen scheint.

Abschließend sei noch Rafa Sandoval erwähnt, der Zeichner von Hercules. Sandoval arbeitet deutlich feiner als seine Kollegen, beinahe wie unter der Lupe gezeichnet, doch der Eindruck ist außerordentlich kraftvoll und realistisch. Ein mythologischer Augenschmaus, bei dem in Sachen Tusche und Farben nichts dem Zufall überlassen wird. Die in feinen Brauntönen gehaltenen Rückblicke und die imposante Gestalt von Hercules machen Lust auf ein komplettes Sagenabenteuer.

Hammerunterhaltung vom Feinsten. Hier dürfte für jeden etwas dabei sein. Mythologie- und SciFi-Fans werden diesmal besonders verwöhnt. Grafisch außergewöhnlich gut. Dichte Erzählungen garantieren einen längeren (und wiederholbaren) Lesespaß. 🙂

Keine Kommentare »

No comments yet.

RSS feed for comments on this post. | TrackBack URI

Leave a comment

You must be logged in to post a comment.