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Comic Blog


Dienstag, 23. Dezember 2008

Cubitus 18 – Wahre Flunkergeschichten

Filed under: Cartoon — Michael um 22:15

Cubitus 18 - Wahre FlunkergeschichtenJa, wer kommt denn da zu Besuch? Wer hätte gedacht, dass Cubitus und Boje einmal ihren Vater kennenlernen würden? Dupa wird freundlich empfangen und kann sich über die außerordentliche Gastfreundschaft der beiden urigen Typen freuen. Denn diese ist nicht nur formvollendet, sondern auch noch mit einem exquisiten Geschmack gesegnet. Dupa lässt es sich gut ergehen, wankt später nach Hause (ein edles Tröpfchen zuviel) und schläft den Schlaf des Zeichners, der den nächsten Arbeitstag kaum erwarten kann.

So wie Dupa in das Reich seiner Phantasie eintauchte, so verspielt malt sich auch Cubitus seine eigenen Gedanken aus. Wer wollte nicht schon einmal ein Lexikon zum Thema Sport im Stile eines Cubitus sehen. Sportarten wie Boxen, Fechten oder auch Turnen erhalten auf die Art eine völlig neue Interpretation. Überhaupt drängt Cubitus auf Neuinterpretationen. Seine kleine historische Episode entführt in den Wilden Westen, der dank einer Calamity Jane besonders wild war. Er setzt sich mit der Tücke des Objekts in Form eines Marmeladenglases auseinander. Obwohl hier bereits unter Lebensgefahr agiert wird, folgt die wirkliche Gefahr erst noch: in Form eines Eintreibers für Hundesteuern.

Wahre Flunkergeschichten oder: Wie Cubitus die Welt sieht. Nun, dieser weiße kugelrunde Kuschelhund hat seine ganz persönlichen Ansichten. Da macht ihm auch niemand etwas vor und es kann ihm auch niemand etwas ausreden. Cubitus ist Cubitus und hat Flausen im Kopf. Aber seien wir ehrlich: Gott sei Dank ist das so!

Apropos Flausen im Kopf. Dupa, Erzähler und Zeichner der Episoden um Cubitus, kann es sich nicht nehmen lassen und absolviert kleine Gastauftritte. Der Schöpfer tritt seinen Geschöpfen gegenüber. Rein äußerlich bringt sich Dupa in Form eines kleinen Bruders von Percy Pickwick zu Papier. Mit großem Schnäuzer und dunkler Brille ist er denn eher Spielball als Darsteller – Dupa hat seine eigenen Geschöpfe nicht im Griff. Und das ist gut so, möchte man als Leser wieder einmal rufen, denn die Art der kleinen Episoden in diesem Band ist sehr unterschiedlich und damit abwechslungsreich geraten.

Manchmal sind es kleine Beschreibungen – wie im Falle der Lexikaeinträge – mal wird eine Handlung von Hinweisen untermalt, die von Dupa höchstpersönlich stammen. – Ja, ich weiß, alle Hinweise stammen von Dupa, aber macht er eben selber … Ach, Ihr wisst schon. Insgesamt lässt es sich streiten, was hier nun besonders lustig ist oder welche Pointe besonders sitzt. Lustig bis urkomisch ist alles. Persönlich gefallen mir Cubitus‘ Ausreißer in andere Welten oder auch Rollen am besten. Wenn er als Sportler bei den Olympischen Spielen vertreten ist, erwachen kleine Erinnerungen an einen anderen berühmten Hund (sagt mir nicht, Goofy ist kein Hund), der seinen Sportsgeist übte.

Optisch lässt Dupa seine Figuren gerne wie auf einer Bühne agieren. Hin und wieder gewinnt man als Leser auch den Eindruck eines Boulevardstücks. Es fehlt nur noch ein begrenzender Vorhang. Sobald die Steuerbeamten die Szenerie betreten, sollte jedem Leser klar sein, wie dieser Eindruck entsteht. Dupas Version der grauen Herren, die von Boje Hundesteuer eintreiben wollen, ist garstig und kleingeistig, eigentlich so, wie sich jeder so gerne einen Steuerbeamten vorstellt. Außerdem legen ihre gebogenen Geiernasen nahe, Dupa habe sie mit den berühmt berüchtigten Aasgeiern in Verbindung bringen wollen.

Die Devise: Niemals aufgeben, auch wenn’s weh tut. Cubitus ist ein Stehaufmännchen. Was muss er nicht alles in sehr halsbrecherischer Manier durchleben. Klar, er teilt auch aus (arme Katze Paustian), aber nicht gerade selten geht es ihm selbst an den Kragen. Das ist von Dupa wunderbar leicht und klassisch cartoon gezeichnet. Die Action steht ein wenig mehr im Vordergrund, kein Wunder, denn wenn es um Sport geht, muss auch ein Vielfraß und Langschläfer wie Cubitus aktiv werden.

Cubitus als Pferd, als Sportler, als Kommentator, als gemeiner Hund, als Naschkatze … Cubitus dreht hier so richtig auf, ist vielseitiger und lässt es mit seinen Wahren Flunkergeschichten so richtig krachen. Mehr davon! 🙂

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