Dienstag, 07. Oktober 2008
Selbst auf den Krankenbett kann der Papst nicht anders, als seinen Pflichten nachzukommen. Von der Krankheit auf das Schwerste gezeichnet, ist es auch hier noch der unselige Papierkram, der den Heiligen Vater nicht zur Ruhe kommen lässt. Es gibt noch viel zu tun. Kardinal De Guillio will den Papst aber nicht sterben lassen. Es geht um die Zukunft der Kirche. – Andere glauben, dass die Kirche ohne den gegenwärtigen Papst besser dran wäre. Hinter verschlossenen Türen ist der Mord bereits beschlossene Sache. Auch Kardinal De Guillio soll nichts dagegen ausrichten können. Ein paar Tropfen Gift nur sollen den Lauf der Welt wieder einmal verändern.
Anderswo, in Frankreich, kehren die Freunde nach Pfarrer Jacques’ Beerdigung an den Schauplatz der Tragödie zurück, bei der Jacques sein Leben ließ – für ein uraltes Manuskript. Die Freunde betrachten das halb verbrannte Buch und müssen sich eingestehen, wie sinnlos seine Tat doch gewesen ist. Die Hoffnungen, es werde sich noch die eine oder andere Informationen aus den verkohlten Seiten gewinnen lassen, sind äußerst gering. Didier, Martin und Josiane begehen einen fatalen Fehler. Da das in unleserlichem Zustand ist, werden sie unvorsichtig. Aber der unbekannte Feind hat noch nicht aufgegeben.
Mit einem Komplott und einem Mordanschlag beginnt Didier Convard die fünfte Folge um das geheime Dreieck. Der Papst wird getötet. Dieser grausame Akt, der sich bereits andeutete, da hinter den besagten verschlossenen Türen die Intrigen nur so brodelten, hat sich nun bewahrheitet. Und nicht genug: Convard entführt seine Leser wieder in die Vergangenheit, stellt längst vergangene Ereignisse den aktuellen Geschehnissen gegenüber und zeigt, dass sich die Strolche und Halunken zu keinen Zeiten voreinander zu verstecken brauchen.
VITRIOL, der geheime Wahlspruch erlebt hier seine Enthüllung. Zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben diverser Pflanzennamen wird von Convard äußerst drastisch vor Augen geführt, wie gefährlich die Jagd nach Geheimnissen sein kann. Vier Schauplätze und Zeitabschnitte sind es diesmal, an die der Leser mitgenommen wird. Der interessanteste dürfte jener sein, der weit ins Mittelalter zurückführt und einen tragischen Wendepunkt erzählt. Er berichtet über die Abscheulichkeiten jener Tage, die Macht der Kirche, thematisiert die Ausgrenzung der Juden, ihre Verfolgung, aber auch die Hoffnung und Gegenwehr gegen jene, die glaubten sich alles straffrei im Namen ihres Herrn erlauben zu können.
Obwohl dieser Rückblick bei weitem nicht so ausführlich ausfällt wie der hauptsächliche Erzählstrang, ist er doch der anrührendste des vorliegenden fünften Bandes.
Grafisch wird der bisher eingeführte Trick weitergeführt. Um jeden einzelnen Zeitabschnitt oder auch Schauplatz optisch besser voneinander abzugrenzen, haben sich jeweils unterschiedliche Künstler diesen Passagen gewidmet. Allen ist ein ähnlicher grafischer Stil zueigen. Es gibt Abweichungen in Strichstärken, in der Häufigkeit von Strichen, insgesamt geht aber jeder mit sehr sparsamen Mitteln zu Werke. Die optisch schönsten Passagen sind jene in Rom und in der Vergangenheit. Sie sind kräftiger, etwas strenger, technischer, während die Handlung in der Gegenwart eher skizzenhaft, fast zerbrechlich gezeichnet ist.
Convard spielt mit den Erwartungen und der Vorstellungskraft des Lesers. Convard lässt ihn atemlos zuschauen, wie sich die Schlinge im Hintergrund immer weiter um die drei Hauptfiguren zusammenzieht. Die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse, die Convard diesem Rezept hinzufügt, schafft ihr Übriges, um eine außerordentliche Spannung zu kreieren. 🙂
Das geheime Dreieck 5 – Die teuflische Lüge: Bei Amazon bestellen
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Selbst auf den Krankenbett kann der Papst nicht anders, als seinen Pflichten nachzukommen. Von der Krankheit auf das Schwerste gezeichnet, ist es auch hier noch der unselige Papierkram, der den Heiligen Vater nicht zur Ruhe kommen lässt. Es gibt noch viel zu tun. Kardinal De Guillio will den Papst aber nicht sterben lassen. Es geht um die Zukunft der Kirche. – Andere glauben, dass die Kirche ohne den gegenwärtigen Papst besser dran wäre. Hinter verschlossenen Türen ist der Mord bereits beschlossene Sache. Auch Kardinal De Guillio soll nichts dagegen ausrichten können. Ein paar Tropfen Gift nur sollen den Lauf der Welt wieder einmal verändern.
Anderswo, in Frankreich, kehren die Freunde nach Pfarrer Jacques’ Beerdigung an den Schauplatz der Tragödie zurück, bei der Jacques sein Leben ließ – für ein uraltes Manuskript. Die Freunde betrachten das halb verbrannte Buch und müssen sich eingestehen, wie sinnlos seine Tat doch gewesen ist. Die Hoffnungen, es werde sich noch die eine oder andere Informationen aus den verkohlten Seiten gewinnen lassen, sind äußerst gering. Didier, Martin und Josiane begehen einen fatalen Fehler. Da das in unleserlichem Zustand ist, werden sie unvorsichtig. Aber der unbekannte Feind hat noch nicht aufgegeben.
Mit einem Komplott und einem Mordanschlag beginnt Didier Convard die fünfte Folge um das geheime Dreieck. Der Papst wird getötet. Dieser grausame Akt, der sich bereits andeutete, da hinter den besagten verschlossenen Türen die Intrigen nur so brodelten, hat sich nun bewahrheitet. Und nicht genug: Convard entführt seine Leser wieder in die Vergangenheit, stellt längst vergangene Ereignisse den aktuellen Geschehnissen gegenüber und zeigt, dass sich die Strolche und Halunken zu keinen Zeiten voreinander zu verstecken brauchen.
VITRIOL, der geheime Wahlspruch erlebt hier seine Enthüllung. Zusammengesetzt aus den Anfangsbuchstaben diverser Pflanzennamen wird von Convard äußerst drastisch vor Augen geführt, wie gefährlich die Jagd nach Geheimnissen sein kann. Vier Schauplätze und Zeitabschnitte sind es diesmal, an die der Leser mitgenommen wird. Der interessanteste dürfte jener sein, der weit ins Mittelalter zurückführt und einen tragischen Wendepunkt erzählt. Er berichtet über die Abscheulichkeiten jener Tage, die Macht der Kirche, thematisiert die Ausgrenzung der Juden, ihre Verfolgung, aber auch die Hoffnung und Gegenwehr gegen jene, die glaubten sich alles straffrei im Namen ihres Herrn erlauben zu können.
Obwohl dieser Rückblick bei weitem nicht so ausführlich ausfällt wie der hauptsächliche Erzählstrang, ist er doch der anrührendste des vorliegenden fünften Bandes.
Grafisch wird der bisher eingeführte Trick weitergeführt. Um jeden einzelnen Zeitabschnitt oder auch Schauplatz optisch besser voneinander abzugrenzen, haben sich jeweils unterschiedliche Künstler diesen Passagen gewidmet. Allen ist ein ähnlicher grafischer Stil zueigen. Es gibt Abweichungen in Strichstärken, in der Häufigkeit von Strichen, insgesamt geht aber jeder mit sehr sparsamen Mitteln zu Werke. Die optisch schönsten Passagen sind jene in Rom und in der Vergangenheit. Sie sind kräftiger, etwas strenger, technischer, während die Handlung in der Gegenwart eher skizzenhaft, fast zerbrechlich gezeichnet ist.
Convard spielt mit den Erwartungen und der Vorstellungskraft des Lesers. Convard lässt ihn atemlos zuschauen, wie sich die Schlinge im Hintergrund immer weiter um die drei Hauptfiguren zusammenzieht. Die Unvorhersehbarkeit der Ereignisse, die Convard diesem Rezept hinzufügt, schafft ihr Übriges, um eine außerordentliche Spannung zu kreieren. 🙂
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