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Comic Blog


Donnerstag, 17. Juli 2008

Superman – Sonderband 25

Filed under: Superhelden — Michael um 11:29

Superman Sonderband 25Wie stark ist Superman eigentlich? Wie hoch ist der Grad seiner so genannten Unverwundbarkeit? Gibt es da wirklich gar nichts, das ihm etwas anhaben kann? Jemand der Lastkraftwagen durch die Luft trägt und tiefste Unterkühlungen aushält, was könnte einem solchen Wesen Schaden zufügen? Nicht nur Superman selbst ist es, der sich solche Fragen stellt. Viele andere, darunter auch Feinde stellen sich genau diese Fragen. Aber sie haben noch keine Lösung gefunden. Wenn sie wüssten, was Ma und Pa Kent wissen, die in diesem kleinen Ort namens Smallville leben … Vielleicht wäre dann alles ein wenig anders.

Superman ist nicht sicher, ob der Weg, den er geht, der richtige ist. Einerseits will er helfen, aber es nagt auch jedes Mal die Angst an ihm. Wird dieser Einsatz der letzte sein? Wird dies oder jenes mich töten? Andererseits möchte er auch gerne bei seiner großen Liebe sein, die sich immer noch nicht daran gewöhnt hat, den Mann, den sie liebt, mit der ganzen Welt zu teilen.
Zu diesem Zeitpunkt, als sich Superman die Frage erneut stellt, ob dies nun seine letzte Hilfsaktion ist, trifft sich Lois Lane mit dem Casino-Betreiber Tony Gallo. Weltmännisch und gewandt ist es für ein Leichtes, Lois zu becircen. Superman, der kurz zuvor noch glaubte, in einem unterirdischen Lavastrom zu ersticken, muss enttäuscht mit ansehen, wie Lois mit einem Gutenachtkuss verabschiedet wird. Ihre Miene lässt keinen Zweifel. Der Abend hat ihr gefallen.

Superman Confidential lautet die Überschrift dieser neuen Saga um den Stählernen aus der Feder von Darwyn Cooke, der jüngst mit einer Neuerzählung von The Spirit auf sich aufmerksam machte. Jedermann – jeder Comic-Fan- weiß, dass Kryptonit die Achillesferse von Superman ist. Hier präsentiert sich dieser Stoff in einer neuen Interpretation, in einer variierten Version von Supermans Werdegang.

Ein riesiger Brocken des grünen Gesteins überdauert die Zeit auf dem Planeten Erde. Es ist etwas in ihm gefangen und der einzige, der helfen kann, ist jener Held. Doch zuvor muss Superman dem Kryptonit gegenübertreten. Um zu helfen, muss Superman sein eigenes Leben aufs Spiel setzen.
Darwyn Cooke fügt dem allseits bekannten Dreiecksgespann Superman, Lois Lane und Lex Luthor einen weiteren Baustein in Form des skrupellosen Tony Gallo hinzu. Diese Figur fällt mit ihrer sizilianischen Vergangenheit ein wenig aus dem Konzept Supermans und würde in dieser Aufbereitung eher bei Batman gefunden werden. (Zumal ihr Ausgangspunkt nicht unähnlich ist.) Charmant, verbrecherisch, kühl, wahnsinnig, eloquent. So gegensätzlich diese Eigenschaften auch sein mögen, so tragen sie doch zu einer gelungenen Figur bei, die eine erfreuliche Abwechslung bildet und nicht unecht wirkt.

An Darwy Cookes Seite zeichnet Tim Sale. Der grafische Stil zeigt sich in einer Mischung aus bekannten Bildern von Cooke selbst wie auch eines anderen bekannten Autors und Zeichners, der seinerseits Neuinterpretationen eines bekannten Helden wagte. Frank Miller (zur Zeit mit der Verfilmung von The Spirit beschäftigt, womit sich der Kreis wieder schließt) kommt mit seiner grafischen Ausdrucksweise Sale sehr nahe – nimmt man einmal Sin City davon aus, wo er auf geniale Weise über sich hinauswuchs.
Sale hat eine sehr einfache grafische Ausdrucksweise, einfacher als Cooke und weniger einfach als Miller. Manche Bilder wirken kindlich, manche cartoony und wieder andere haben eine tolle Wirkung, wenn sie die Richtung einer Karikatur einschlagen.

Der Mangel an Details und die Konzentration auf die wesentlichen Elemente einer Szene erinnern natürlich sehr an Cooke und seine Zeichentrickfilme auf Papier. Jemand, dem diese Art Bilder gerade recht kommen, ist Kolorist Dave Stewart, der hier ganz aus dem Vollen seiner Kreativität und seines Talents schöpfen kann und so den Eindruck eines Trickfilms noch verstärkt – wie auch den Eindruck einer Art Retrospektive in die Vergangenheit des Comic-Machens überhaupt. Ein ähnlich gutes Zusammenspiel legt Stewart mit Guy Davis vor, einem ebensolchen eigensinnigen Zeichner, wie es augenscheinlich Tim Sale ist.

Eine interessante Interpretation eines Superman-Abenteuers, ungewöhnlich erzählt und bebildert. Wegen des schnörkellosen und sehr geradlinigen Charakters in Wort und Bild vielleicht nicht für jeden Supie-Fan geeignet, der eher ein bombastisches Abenteuer mit Bildern im Stile von Jim Lee mag. Wer Cooke selbst oder auch Ed McGuinness gut findet, liegt hiermit richtiger. 🙂

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