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Comic Blog


Mittwoch, 16. Juli 2008

Storm 2 – Der letzte Kämpfer

Filed under: SciFi — Michael um 12:51

Storm 2 - Der letzte KämpferDie Jagd auf das Vielhorn war erfolgreich. Endlich können Storm und Rothaar sich wieder einmal richtig satt essen. Aber da die beiden auch manchesmal Pechvögel sind, lassen auch hier unglückliche Umstände nicht lange auf sich warten. Alsbald sind sie in den Fängen eines Sklavenjägers. Storm und Rothaar werden unfreiwillige Mitglieder in einer Mischung aus Zirkus und Gladiatorenschule. Storm verwundert seine neuen Herren und Kameraden durch seltsame Kombinationen im waffenlosen Kampf, doch im Kampf mit dem Schwert hat er noch viel zu lernen.

Außerdem hat er viel über die ungeschriebenen Gesetze des Landes zu lernen. Ein Zirkus wie auch eine Gladiatorenschule macht sich nicht bei den Dörfern und Städten unbeliebt, die es bereist. Hinzu kommt, dass man auf keinen Fall den Champion des jeweiligen Ortes herausfordern und ihn am Ende auch noch besiegen sollte. Cush, der Besitzer des Zirkus weiß das, Storm weiß es nicht. So kommt es wenig später zum Eklat. Cush sieht nur einen Ausweg. Storm muss an die Stelle des alten und besiegten Champions treten. Mehr noch, da man ahnt, dass Storm seine Aufgabe nicht zwanglos erfüllen wird, ist schnell ein Druckmittel gefunden: Rothaar.

Nachdem wir die beiden Helden zuletzt auf einem kleinen Floß über die Wellen treiben sahen, durchstreifen sie nun das Land. Allerdings steht dieser Streifzug unter keinem guten Stern. Autor Martin Lodewijk lässt Storm und Rothaar kaum Zeit, um den Augenblick zu genießen. Am Ende der zweiten Seite wartet schon der Wendepunkt, der die beiden in das Abenteuer hineinrutschen lässt.

Ungewöhnliches, Zirkus, Gladiatoren – und in dem Augenblick, in dem der Leser sich über den weiteren Weg der Geschichte klar ist, kommt es ganz anders. Lodewijk bringt ein Relikt aus der Vergangenheit ins Spiel, von dem zunächst nicht gesagt werden kann, was es sein wird. Mit höchstem Geschick mischt er Fantasy-Elemente mit Science Fiction und mengt unheimliche Faktoren wie auch kleine Puzzle- und Rätselstücke mit unter.

Das Titelbild dieser Auflage sagt einiges über die phantastischen Teilstücke der Geschichte Der letzte Kämpfer aus. Der-gefüttert-werden-muss ist ein Heiligtum, extrem realistisch ausschauend für den Betrachter und umso geheimnisvoller, denn es wird keine weitere Erklärung darüber abgegeben, um welche Art Heiligtum es sich handelt. Der Schlund sagt alles. Wer hineinfällt, ist weg. Mit dieser Vorgehensweise, nicht alles haarklein zu erklären, hält Lodewijk beständig das Interesse wach und die Spannung hoch.

Das Palais des Todes, das gestrandete Raumschiff ist ein anderes Beispiel für diese erzählerische Taktik. Zwar ist es ein Kernelement der Erzählung, doch seine Herkunft wird nicht erläutert. Gegen Ende gewinnt man den Eindruck, dass sich Lodewijk ein wenig beeilen musste, um seine Erzählung noch innerhalb der Seitenanzahl beenden zu können. Es entstehen mit Storms Rückkehr aus dem Palais ein paar Sprünge, die einen Zeitraffereffekt zur Folge haben.

Don Lawrence, der sich nach Lodewijks Vorgaben richtet, hat es leichter. Er kann sich der Ausstattung widmen. Das Vielhorn gleich zu Beginn ist lediglich eine harmlose Abwandlung bestehender Tierarten. Viel interessanter ist die Riesengarnele, die der Sklavenjäger als Reittier benutzt. Der Aufmarsch der Zirkusmitglieder ist phantastisch in Form und Farbe, ein Aspekt, den Lawrence bei der übrigen Gestaltung des Bandes beibehält. Fast könnte man es als phantastischen Zuckerbäckerstil bezeichnen. Wer die Stadt, in der der Zirkus gastiert, sich ansieht oder auch das erwähnte Palais des Todes kann diese Bezeichnung schnell nachvollziehen.

Wer genau hinschaut und auch mit Trigan vertraut ist, wird eine gewisse Ähnlichkeit des Stadtoberhaupts der kleinen Stadt mit dem Berater Perik, der Trigan zur Seite steht, feststellen. Diesen kleinen Seitenblick erlaubt sich Don Lawrence ganz bestimmt mit Absicht, denn die Ähnlichkeit ist frappierend und bei all seinen anderen Bildern ist es unwahrscheinlich, dass ihm ausgerechnet hier die Ideen ausgegangen sein mögen und er auf Altbewährtes zurückgriff.

Immer noch – und gerade hier durch die besondere Drucktechnik ungeheuer schön zu sehen – hat Lawrence Vorbildcharakter. Selbst in dieser relativ frühen Phase hat er mit dem betriebenen Aufwand jeder einzelnen Seite manch anderer Produktion viel voraus – und: Das hier ist Handarbeit mit richtiger Farbe! Das soll die Arbeit am Rechner nicht abwerten, aber es entsteht ein anderes Gefühl für das Werk (jedenfalls für den Künstler, wie es für den Leser ist, weiß ich nicht). Wie immer bin ich voll des Lobes für den großen Meister, der Maßstäbe setzte. Ich kann leider nicht anders

Phantastische Bilder dieser untergegangenen Welt mit phantastischen Wesen, Kriegern und Hintergründen mit einem hervorragenden Blick für Perspektive und Licht von Don Lawrence umgesetzt. Lodewijk lässt seiner Phantasie freien Lauf, vermischt einige bekannte Versatzstücke und mengt neue unerwartete Zusatzstoffe hinzu. So machen Abenteuer Spaß. 🙂

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