Der Kampf ist unbarmherzig. Kalte Energieblitze wüten gegen heiße Lavaschüsse an. Während die einen mit vereinter Kraft zuschlagen müssen, um einen Sieg zu erringen, schlägt eine Gegnerin alleine ein halbes Dutzend Feinde. Doch all die Macht der Krieger nützt nichts, als die Schwarzen auftauchen.
Unterdessen begegnet Kiani endlich ihrem Vater – den sie sich so nicht vorgestellt hat. Nicht in dieser geschwächten, wässrigen Form, nicht als Opfergabe für ihr Schwert, so wie es die Oberen von Aescylot von ihr wollen. Es ist ihr Vater, der ihr dazu rät, es zu Ende zu bringen. Kiani gehorcht. Sie stößt die Energieklinge in die Brust ihres Vaters.
Das Finale rollt spannend und melodramatisch.
Die Tochter findet ihren Vater wieder und soll ihn gleich darauf im Sinne eines irren Kultes töten. Vince Hernandez hält sich nicht mit einem Konflikt auf, sondern generiert gleich mehrere, die auf ihrem Höhepunkt ineinander übergehen. Hier fasziniert besonders das Eingreifen der Schwarzen, eine Volksgrube, die wegen ihres phantastisch dunklen Panzers diesen Namen erhalten hat und für die dieses Geplänkel eher lächerlich ist. Wie groß ihre Macht ist, zeigt Hernandez am Zusammenbruch der Auseinandersetzung in wenigen Augenblicken.
Eine Erlöserin wollten die Blauen, sie bekommen die Schwarzen, die sich auch über das anberaumte Ritual hinwegsetzen. Nicht nur das. Plötzlich spielt auch Killian wieder eine Rolle, der sich seit seinem Auftritt in Killians Tide sehr verändert hat. Dieser Killian macht (zumindest hier) einen geläuterten Eindruck – inwieweit das der Wahrheit entspricht wird die Zukunft von Fathom zeigen.
Zum Abschluss kann sich Zeichner Marcus To vollkommen auf die bisherigen Charaktere konzentrieren. Hintergrundgestaltung oder sonstiges Design lenkt nicht mehr ab. So betrachtet, scheint eine Lupe angesetzt worden zu sein. Lasst Gesichter sprechen, scheint der Grundgedanke zu sein. Erschrecken, Erstaunen, Furcht oder Trauer äußert sich hier kaum in Worten. Die Augen blicken groß. Münder sind vom Zorn oder Hass verzerrt. Eine Geste sagt alles. In bester Action-Manier wird kleines Kino zelebriert, soweit das in Heftform möglich ist.
Der Höhepunkt schlechthin ist das Eingreifen von Casque, einem der Schwarzen. Ohne Anstrengung vernichtet er die – seiner Ansicht nach – Feinde, die Killian in ihre Gewalt brachten. Die einzige Gestik – leider viel zu klein dargestellt, sonst wäre es umso beeindruckender – sind die abgespreizten Flügel, die ihn wie einen Unterwasserdrachen aussehen lassen. Die Vernichtung der Feinde wird von Marcus To gnädig inszeniert und ergeht sich nicht in einer überbordenden Gewaltdarstellung, was angesichts der finalen Kämpfe zu begrüßen ist.
Ein guter Schluss, spannend, sehr ernst, mit nur sehr wenig Trost für alle Beteiligten behaftet. Grafisch ein würdiges Finale für diese Miniserie. Von Marcus To, dem Zeichner, wird angesichts seiner Jugend bestimmt noch viel zu hören sein. 🙂