Lupo ist im Casinofieber. Dabei hatte alles so harmlos angefangen. Professor Knox wollte ihm und Fix und Foxi zeigen, wie gefährlich das Glücksspiel sein kann. Und plötzlich hatte Lupo diese Glückssträhne.
Eigentlich wäre ja gleich zu Beginn draußen geblieben. Mit seinem alten zerschlissenen Anzug machte Lupo nicht gerade den Eindruck eines feinen Herrn. – Sein Mundwerk unterstützte diesen Eindruck auch noch. Nun sitzt er am Roulettetisch und gewinnt. Und gewinnt …
Das kann nicht gut gehen. Lupo wäre nicht Lupo, wenn es gut ginge.
Und Lupo wäre nicht Lupo, wenn ihn nicht der eine oder andere auf den Arm nehmen würde. Genau das geschieht ihm in der Episode Der Lottokönig.
Doch ein Lupo gibt nicht auf. Auch steht ihm da sein eigenes Motto nicht entgegen. (Arbeit? Kenne ich nicht!) Doch auch seine Initiative, ein Artist zu werden, ist nicht von Glück gesegnet. Obwohl er über seinen eigenen Schatten springt und tatsächlich übt.
Massimo Fecchi gibt Knox, Fix und Foxi wie auch Lupo in der ersten Episode Casinofieber ihr Gesicht. Wie auch Mehmet Gülergün in Der Lottokönig beherrscht er das Lupo-Gesicht perfekt. Nicht jenes der Freude, des Schlafes vielleicht (auch eine von Lupos beliebten Tätigkeiten), sondern das zerknitterte Gesicht mit dem gezackten Mund, jenes Gesicht, an dem ein Lupo nicht vorbeikommt, wenn er mal wieder träumt oder ins Fettnäpfchen getreten ist. Insgesamt sind alle Geschichten, auch jene von Carlos Grangel von gewohnt guter Qualität.
Nur für echte Zocker heißt die Überschrift des vorliegenden 3. Bandes der Lupo-Reihe. Und Spiele sind Trumpf: Das Casino mit all seinen Spielen, hier insbesondere Roulette, Lotto, Backgammon, Kartentricks, ein beiliegendes Pocket Snooker und zum guten Schluss eine Quiz-Show.
Auf allerherrlichste Weise werden hier die allseits bekannten und beliebten Ratesendungen durch den noch berühmteren Kakao gezogen.
Von wem stammt Goethes „Faust“?
Wir erfahren leider nichts über den Beginn von Lupos Antwort, doch der Schluss ist hanebüchen genug: … außerdem gewann der gegen Max Schmeling 1959 bei den Olympischen Spielen!
In den berühmten Kandidatenkabinen (wie sie der Leser vielleicht noch von Der große Preis her kennt) kommt es schließlich für Lupo zum Showdown.
Etwas ähnliches erwartet ihn auch mit seinem Lottogewinn. Wer in einer Druckerei arbeitet, sollte prüfen, ob er eine echte Tageszeitung in der Hand hält. – Hier kann der kleine Leser mal so richtig Mitleid mit dem sich überschwänglich freuenden Lupo haben. Denn für diese Misere kann er diesmal nichts.
Die letzte Geschichte in dieser Ausgabe ist zugleich die amüsanteste (wie immer Geschmackssache). Als Verhohnepipelung auf die ewigen Quiz-Shows, die sich nach unzähligen eher wenig unterschiedlichen Varianten hauptsächlich durch die zu erreichende Gewinnsumme unterscheiden ist es absolut treffend geworden. Auch die Parodie eines Quizzer-Castings darf hier nicht fehlen, bei dem die potentiellen Kandidaten schon so richtig gefordert werden. Leider funktioniert hier die Methode … die schlechten ins Kröpfchen nicht.
Wer nicht Backgammon spielen möchte (mit dem abgedruckten Spielfeld) sollte sich die Rückseite aufhängen. Der in voller Spielermontur ausgestattete Lupo präsentiert mit einem fiesen Grinsen seine Kartenspielertricks.
Für die jungen Leser (und junggebliebene) ein feiner Lese- und Spielespass.