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Comic Blog


Montag, 17. März 2008

Witchblade 3

Filed under: Comics im Film — Michael um 13:19

Witchblade 3Der Mörder geht immer auf die gleiche Art und Weise vor. Er nähert sich den Frauen. Sein Auftreten ist unverdächtig, eher schüchtern. Er will die Morde nicht begehen, aber er kann sich gegen sein zweites Ich nicht wehren. Wenig später ist das Opfer tot.
Masane geht in der Episode Mitleid mit dem Fotoreporter Tozawa auf Mörderjagd und macht eine erschütternde Entdeckung. Es ist ein Glück für alle beide, dass der Mörder nicht an einem Kampf interessiert ist. Im Gegenteil sucht er die Konfrontation, um …

Als Masane ihren Chef Reji Takayama von ihrer Entdeckung berichtet, verbietet dieser seinem Mitarbeiter Hiroki Segawa die weitere Geheimhaltung. Die Experimente, die der Konzern durchführte, verändern Masanes Bild über diesen seltsamen Mann, der sich ständig gegen Anfeindungen zur Wehr setzen muss. Zwar schafft er es immer wieder, seine lästige Konkurrenz vorzuführen, doch der Preis für diesen ständigen Kampf ist hoch.
Bei einer Feier darf Masane ihren Chef begleiten. Die Auseinandersetzung mit seinem Widersacher gerät zu einem Wetttrinken, eine Angelegenheit, von der sein Mitarbeiter Segawa nicht davon ausgeht, dass Takayama gewinnen wird. Doch bald sieht er sich im Irrtum. Allerdings ist Takayama schwer angeschlagen. Zwar ist er schwer betrunken, aber zugleich offenbart er gegenüber Masame zum ersten Mal auch eine zutiefst menschliche Seite.

Leider kehrt der gefährliche Alltag der Witchblade bald wieder ein.
Niemand ahnt von den Vorbereitungen und den Trainings neuer Mädchen, die einmal eine Cloneblade übernehmen sollen. Ausgerechnet jene, die für die weitere Fortführung der Experimente überaus vielversprechend ist, hat die offensichtlichen Merkmale eines Psychopathen. Bereits während des Trainings übertreibt sie es, kann ihre Wut nicht bezähmen und tötet eine Sparringspartnerin.
Schließlich kann sich auch Masame mit ihren Kräften nicht mehr aus der Schusslinie heraushalten. In einem Moment ist sie noch voller Sorge über ihre erkrankte Tochter, im nächsten Augenblick wird sie entführt.

Nachdem Masame ihre Rolle als Witchblade angenommen hat und mehr Informationen darüber besitzt, was hinter den Kulissen gespielt wird, erhöht sich die Gefahr um ihre Person dramatisch.
In den weiteren vier Episoden dieser dritten Ausgabe der Witchblade werden konsequent die menschlichen Aspekte der Figuren ausgebaut. Auch Nebencharaktere, die nur eine Episode lang Bestand haben, werden in wenigen Szenen erstaunlich dicht dargestellt.

Wenn ein Mecha, eines dieser Mensch-Roboter-Hybrid-Wesen, die Konsequenzen seiner Taten begreift und erkennt, dass er trotz seines Abscheus davor, nichts tun kann, um diesem Verhalten entgegenzuwirken, dann spielt sich ein kleines Zeichentrickdrama ab. Den Ausweg, den er findet, ist logisch und konsequent.
Am Beispiel dieses besonderen Mechas zeigt sich auch das Einfallsvermögen der Serienautoren. Gleichzeitig ist es ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Original-Witchblade. Monströsitäten in dieser Form kommen in der amerikanischen Version nicht vor. Ist die echte Witchblade eher mythologisch angelegt, ist in der japanischen Zeichentrick-Umsetzung der technologische Aspekt viel stärker ausgeprägt.
(In der Manga-Variante kehrt sich dies wieder um. Dort wird außerdem mit ganz anderen Charakteren gearbeitet.)

Hinter der Figur des Direktors Reji Takayama muss Masame, die Witchblade, ein wenig zurückstehen. Das ist handlungsbedingt. Durch ihre Entführung wird Masame zwangsläufig ein wenig in die zweite Reihe verbannt. Es ist an Takayama und Segawa, ihren Schützling aus den Händen der gegnerischen Organisation zu befreien. Die Art und Weise dieser Befreiung ist sehr kühl. Wer Action erwartet, wird enttäuscht. Auch hier folgen die Macher strikt den Vorgaben, die sie durch die Skizzierung der Charaktere erhalten haben.
Takayama wie auch der Vater sind Schachspieler. Figuren werden nur geopfert, wenn es dem Zweck dient und ein Ziel damit erreichbar wird. Jeder der beiden ist dank eines analytischen Intellekts in der Lage eine Patt-Situation zu erkennen. So kommt Masame wenig spektakulär wieder frei.

Aber der Zuschauer wird nicht unzufrieden zurückgelassen.
Am Ende wartet ein Cliffhanger, eine simple Neuigkeit, die allerdings eine große Wirkung hat und von der es sich nicht sagen lässt, welche Richtung durch diese Neuigkeit eingeschlagen werden wird.

Ein faszinierender Abschnitt der Reihe. Sehr viel stärker auf die Charaktere fixiert, der Ausbau ihrer individuellen Eigenschaften, das Kennenlernen der Figuren steht deutlich im Vordergrund. Die daraus entstehende Tiefe hebt die Anime-Serie der Witchblade deutlich von anderen Serien ab. Ein dramatisch angelegter Aufbau der Handlung lässt eine hohe Spannung entstehen.

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