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Comic Blog


Mittwoch, 05. März 2008

Simpsons Comics 137

Filed under: Cartoon — Michael um 22:09

Simpsons Comics 137Wenn das Schiff sinkt, hat nur einer den Vortritt: Mr. Burns. Schließlich hat er den kleinen Schiffsausflug finanziert. Da ist es nur gerecht, wenn er als erster in das Rettungsboot gelangt. Zum Glück ist dies nur eine Übung, doch für die Angestellten des Springfielder Kernkraftwerkes ist dies schon Aussage genug.
Aber die wenigsten haben daran etwas auszusetzen. Einzig Lisa, die wahrhaft Intelligente in der Simpsons-Familie erkennt den Auflug als das, was es ist: Eine Farce.
Denn während sich die Angestellten amüsieren, bugsiert Mr. Burns’ Privatsekretär radioaktiven Abfall über die Reling ins offene Meer.

Als Mr. Burns über Bord geht, ist das Chaos natürlich vorprogrammiert, denn Smithers, der Privatsekretär macht alles falsch, was falsch zu machen ist. Wie gut, dass Mr. Burns schwimmen kann. Und wie gut, dass Homer Simpson derart viel Fett angesetzt hat, dass er wie ein Rettungsfloss an der Wasseroberfläche treibt. So kommt keiner zu Schaden.
Außerdem bringt ausgerechnet dieses kleine Malheur Mr. Burns auf eine folgenschwere Idee. Homer soll eine Belohnung erhalten.

Allerdings ist es kein Geld, in Schinken gewickelt, auf einem Pool voller Bier – wie Homer es sich wünscht. Vielmehr soll Homer ein Held sein, ein Held der Arbeit, der beweist, der Springfielder Kanal nicht verseucht ist, wie einige angesichts der explodierenden Lachse behaupten.
Während Homer sein Heldentum unter Beweis stellt, hat die kleine Lisa ein ganz anderes Problem. Das Gemüse ist weg. Es ist aus dem Haushalt der Simpsons verschwunden und selbst in der Schulkantine fehlt es. Da begegnet sie dem Maskottchen einer Gemüsefarm.

Eine Schwarte macht noch keinen Sommer! So lautet der böse Untertitel der vorliegenden 137. Ausgabe der Simpson Comics. Dank Ian Boothby trifft die Geschichte gewohnt humorvoll mitten ins Ziel. Die Zeichnungen sind überaus exakt, dank der Vorgaben, die von Phil Ortiz ohne Probleme erfüllt. Man merkt auf jeder Seite und bei jedem Witz, dass hier versierte Simpsons-Profis am Werk waren.

Langsam und stetig, auf einem witzigen Weg, kommt die Action ins Spiel. Ausgerechnet Homer soll ins Wasser. Das funktioniert eine Weile, aber natürlich belässt es Ian Boothby nicht dabei.
Gnadenlos werden Ideen und Ereignisse aus Film, aus der Vergangenheit, aus Politik und Comedy herangezogen und verarbeitet. So wird aus dem Lesen des Comics nicht nur ein kurzweiliger Spaß, sondern auch ein Suchen und Mitraten – und ein wenig Lernen durch die Hintertür. Denn wer die einzelnen Elemente der Geschichte nicht errät, kann sich im Anhang auf drei Seiten die notwendigen Informationen holen. Viele dieser Informationen betreffen natürlich die amerikanische Kultur und Lebensart – ja, es gibt sie – von der auch reichlich in das gute alte Europa hinübergeschwappt ist. Anspielungen auf Popeye oder Free Willy versteht man hierzulande auch.

Und nicht nur das. Auch die Bemühungen des englischen Fernsehkochs Jamie Oliver haben auch ihre Auswirkungen auf Springfield. Da die Schulspeisung in England gesünder werden soll – auch dank der Bemühungen von Jamie Oliver – wurde auch in Springfield das Gemüse aufgekauft. Im Gegenzug bekamen die Amerikaner all das, was für englische Kids nicht mehr gut genug war. Man könnte es als Rache für den Tee bezeichnen, den die Amerikaner in die Häfen kippten.

Zum guten Schluss – das soll natürlich nicht verraten werden, aber rundum gelungen ist es allemal. Die Fernsehserie ist sehr gut eingefangen – fast könnte man meinen, die Stimmen der einzelnen Figuren während des Lesens zu hören. Daumen rauf für die gelbe Rasselbande. 🙂

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