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Comic Blog


Montag, 10. Dezember 2007

Conan 5 – Die Juwelen von Gwahlur

Filed under: Abenteuer — Michael um 0:15

Conan 5 - Die Juwelen von GwahlurDie Juwelen von Gwahlur sind legendär. Natürlich wird der König der Diebe, Conan, von dieser Legende angelockt. Aber die Juwelen sind versteckt. Conan versucht einen neuen Weg. Als Oberbefehlshaber der Truppen will er das Vertrauen des Königs erschleichen.
Es dauert, bis Conan seine Gelegenheit in einem verschollenen Tempel erhält. Das Gebäude ist verwinkelt, in den Gängen finden sich Hinweise und Geheimnisse. Auch das Orakel, für das die Priester so oft die gefahrvolle Wanderung durch den Dschungel auf sich nehmen, sitzt wie seit Jahrhunderten auf seinem vorgeschriebenen Platz. Doch irgendetwas stimmt nicht! Der König der Diebe spürt instinktiv, dass man ihm eine Falle stellen will.

Nicht nur Intrigen machen Conan das Leben schwer. Jemand versucht das Orakel mit gefälschten Offenbarungen für seine Zwecke zu nutzen. Schnell sind die Priester aufgewiegelt und trachten Conan nach dem Leben. Nur – die Menschen sind nicht alleine im Tempel. Ein unbekannter Feind, vielleicht nicht menschlich, treibt ebenfalls in den Gängen und in der näheren Umgebung des Tempels sein Unwesen. Aber wer?
Schneller als Conan es erwartet hat, lernt er das Grauen in den Katakomben des uralten Gebäudes kennen. Dieses Grauen stellt selbst den kampferprobten Barbaren vor eine schwierige Aufgabe.

Conan hat sich kaum von diesem Abenteuer erholt, als ihn die Frauen schon in die nächsten Schwierigkeiten bringen.
Ein König hat zwei Töchter. Ausgerechnet jene Tochter, die als Thronfolgerin auserkoren ist, wird entführt. Nicht viele sind fähig, die Täter aufzuspüren und die verschollene junge Frau wieder zu finden. Conan nimmt die Aufgabe des verzweifelten Königs an. Allerdings muss er jemanden mitnehmen, der ihm auf die Finger schaut: Valensa, die Zwillingsschwester der Entführten.

Hochkarätige Namen stehen für eine Fortsetzung der Abenteuer von Conan – diesmal ohne den Starzeichner Cary Nord.
Dafür haben sich die Autoren P. Craig Russell und Jimmy Palmiotti sowie der Zeichner Mark Texeira zusammengefunden. Mit den beiden Geschichten, einer Schatzjagd und einer Verfolgung, sind zwei sehr unterschiedliche Handlungen in diesem band vereint. Die Juwelen von Gwahlur und Die Töchter von Midora bieten für den Conan-Leser gute Einstiege. Und doch ist die Hatz um die Juwelen ein wenig ungewöhnlich.

Aus der Feder von P. Craig Russell, geschrieben und gezeichnet, begegnet dem Leser ein erfahrener und doch sehr jung aussehender Conan. Er wirkt geschmeidig, sportlich, aber nicht so kantig, breit, wie man es von anderen Veröffentlichungen her gewohnt sein mag. Wollte man es auf die Spitze treiben, könnte man behaupten, jemand habe Prinz Eisenherz in ein Barbarenkostüm gesteckt. Conan wirkt weniger ungeschlacht als adelig. Das steigert allerdings auch den Eindruck seiner Intelligenz, über die er zweifellos verfügt, obwohl er so häufig das Schwert kreisen lässt und der Gewalt die Lösung des Problems überlässt.

Russells Zeichnungen sind grazil, zerbrechlich, ein wenig wie ein früher Mike Mignola, wie er noch in Fafhrd und der Graue Mausling zeichnete. Wer sich die Monster betrachtet, die Conan im Verlauf der Handlung zu Leibe rücken, wird diesen Eindruck bestätigt sehen. Jedenfalls hat Russell auch eine ähnliche Art mit Licht und Schatten umzugehen wie Mignola – vielleicht hat diese Arbeitsverwandschaft dazu geführt, dass Russell an Hellboy: Command Performance arbeitete.
Gelungen ist, wie sich Lovern Kindzierski und Michelle Madsen mit ihrer Kolorierung den feinen Strichen Russells anschließen. Die Farbgebung ist wirklich zart zu nennen. Farben und Strichführung gehen ineinander auf – allzu leicht hätte es geschehen können, dass die Kolorierung die Bilder erschlägt. Darüber hinaus nehmen sich die Farben auch sehr zurück. Die Farbgebung ist in ihrer Einfachheit beinahe rückschrittlich zu nennen. Aber das hat Charme und es passt.

Ein ganz anderes Kaliber ist der Zeichner Mark Texeira. Der versierte Künstler, von Ghost Rider her bekannt, zeichnet Conan so, wie der Leser es in der Tat von anderen Comics, Covern und Verfilmungen her gewohnt ist. Dieser Conan ist wuchtig, brutal anzuschauen – und hat nicht automatisch den durchschlagenden Erfolg bei Frauen. Früher oder später natürlich schon, aber die intelligente Frau in den Conan-Geschichten sträubt sich zunächst erst einmal und zeigt dem Barbaren auch wo der sprichwörtliche Hammer hängt.

Eine Zusammenfassung zweier Conan-Abenteuer. Hier ist durch die unterschiedliche Machart für jeden etwas dabei, künstlerisch wie geschichtlich. Gute Autoren und Zeichner drücken Conan ihren Stempel auf, führen ihn aber auch durchaus klassisch fort. Beständig, solide, gute Unterhaltung. 🙂

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