Killian ist tot. So lange schon. Und doch reicht der Schatten seines Todes bis in die Gegenwart. Immer noch wird um ihn getrauert. Immer noch sind nicht alle Geheimnisse um Killian gelüftet.
Kiani hat andere Probleme. Sie steckt mitten in der Schlacht und braucht all ihr Geschick, um die angreifenden Jagdgeschwader außer Gefecht zu setzen. Bald schon ist sie nicht mehr allein. Aspen, ihr Bruder und auch Cannon Hawke sind zurück, um den bedrohten Unterwassersiedlungen beizustehen.
Kiani beobachtet die Kämpfenden. Die Kampfstile sind sehr unterschiedlich. Aspen setzt ihre Kräfte etwas verhalten ein, Cannon ist wie immer Cannon. Aber der Fremde, der, der aussieht, als würde er aus Wasser bestehen, der macht Kiani neugierig. Der Fremde scheint nicht über besondere Fähigkeiten zu verfügen und setzt eine gewöhnliche Waffe ein, diese jedoch mit äußerster Effektivität. Kiani lässt sich dazu herab, dem Fremden zu helfen und in die richtige Schussposition zu bringen.
Der Kampf geht weiter, Mann gegen Mann, ein jeder mit der jeweiligen Waffe seiner Zivilisation. Die unterseeischen Bewohner wehren sich massiv und ehrenvoll, aber schließlich kommen wieder Massenvernichtungswaffen zum Einsatz.
Mit dem 13. Band der neuen Fathom-Reihe gipfelt die Feindschaft der beiden Völker, Menschen wie auch Unterseeische, in einer furchtbaren Schlacht. Die Feindschaft, so scheint es, kann nicht beseitigt werden. Von Diplomatie ist meilenweit keine Spur mehr.
Dieser Kampf, der sich über die gesamten Länge der vorliegenden Ausgabe zieht, ist schnell, mit vielen Special Effects und sehr schönen Perspektiven in Szene gesetzt.
Wer zum ersten Mal umblättert, schaut sogleich Kiani frontal in die Augen. In ihren ausgestreckten Händen formen sich wässrige Blasen, wirken ihre Kräfte und formen einen Energieball. Im Gegensatz dazu dürfen wir aus der Entfernung beobachten, wir diese Energie ihre Arbeit verrichtet. Ihre Schlagkraft ist grausam und lehrt den Feind das Fürchten. Wo rohe Kräfte durch eine besondere Macht entstehen, schlagen die Menschen mit ihren Kampfmaschinen zurück. Blaue Strahlen aus der Tiefe treffen auf gelbe Strahlen aus der Höhe. Beide Vernichtungswellen stehen sich in nichts nach.
J.T. Krul und Fathom-Erfinder Michael Turner erzählen ihre Geschichte mehr aus dem Off, dem Hintergrund. Natürlich stammt auch die vordergründige Schlacht von ihnen. Aber die Handlung zwischen den Zeilen, neben der Optik, ist noch ein wenig wichtiger. Beide Handlungen, die innerlichen Selbsterkenntnisse der auftretenden Personen, wie auch ihre ausgeführten Handlungen stehen in einem guten Gegensatz zueinander. Sehr schön erzählen die beiden Autoren, wie die Gedanken der Helden abschweifen – fast wie eine instinktive, gedankliche Flucht, einem Fluchtgedanken, dem sie nicht nachgeben dürfen.
Koi Turnbull steht mit seinen Fähigkeiten außer Frage, ebenso wie Inker Sal Regla, der die zerbrechlich anmutenden Zeichnungen Turnbulls mit Tusche bannt. Die Hauptarbeit dürfte jedoch (wieder einmal) bei Paul Mounts liegen. Feine Farbkontraste, grelle Explosionen, glänzende Technik, organische Oberflächen, schwarze Kampfanzüge, rote Einsatzbeleuchtung auf der Brücke und tiefblauer Ozean – daraus setzt Mounts (wieder einmal) eine fantastische Umgebung zusammen.
So könnte ein James Cameron Fathom optisch umsetzen und nicht anders könnte man es sich wünschen. Tolle Science Fiction-Abenteuer unter Wasser. Michael Turner hat den Mann aus Atlantis ins nächste Jahrtausend gebracht. 🙂




















